Politischer Frühschoppen:Erdinger Fahrkultur

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Beim CSU-Stammtisch ist das Hauptthema wieder der Verkehr

Von Regina Bluhme, Erding

Viel zu früh ist Ludwig Kirmair am Sonntag zum CSU-Frühschoppen in den Kreuzwirt gekommen. Der 2. Bürgermeister und Kulturreferent der Großen Kreisstadt war extra zeitig losgefahren und "auf Werkstagsverkehr eingestellt", wie er erklärte. Und das heißt: Stau. Am Sonntag ist er aber gut durchgekommen. Die Verkehrssituation in Erding bestimmte die Diskussion. Zuvor hatte Kirmair über das städtische Kulturleben gesprochen, für das er eine durchaus erfolgreiche Bilanz zieht.

Damit die Radler nicht die stark befahrene Landshuter Straße benutzen müssten, könnte doch in der Fußgängerzone, zum Beispiel am Kleinen Platz, ein Radstreifen eingerichtet werden, lautete ein Vorschlag aus den Zuhörerreihen. Ludwig Kirmair erklärte, grundsätzlich gehörten Radler nicht auf Gehwege. Er berichtete aber von Regensburg, wo nun probeweise in allen Fußgängerzonen Radfahren erlaubt sein soll. "Es müssen halt alle aufeinander Rücksicht nehmen." Er verwies darauf, dass sich die Radstreifen in der Stadt sehr gut bewährt hätten, zum Beispiel in Langengeisling.

Die Ortsdurchfahrt von Altenerding wiederum ist laut Armin Kronseder "eine einzige Katastrophe" und wenn es im Zuge des Erdinger Ringschlusses beim Bahnübergang keine Verbesserungen gebe, dann drohe dem Stadtteil ein Verkehrsinfarkt, ja eine "Apokalypse". Der 2. Bürgermeister betonte, das Paket für die Streckenführung durch die Stadt inklusive Tunnel Haager Straße sei ja bereits mit der Bahn geschnürt, "und das wird auch nicht wieder aufgemacht". Für den Bahnübergang in Altenerding müsste dann ein eigenes, neues Verfahren in Gang gesetzt werden.

Für Hermann Schießl ist die Verkehrslage in Erding auch dem geschuldet, "dass wir immer mehr Fahrzeuge haben und der Straßenausbau geblieben ist".

Ein Zuhörer sprach den Leerstand in der Haager Straße an und Ende des Jahres falle mit der Schließung des Mayr-Wirts "ein kleiner Magnet" weg. Ein Konzept gebe es noch nicht, erwiderte Krimair. Das Gebäude werde wohl abgerissen "und dann kommen da drauf erst mal Parkplatz, und die brauchen wir auch", erklärte CSU-Stadtrat Herrmann Schießl.

Konkrete Zahlen hatte Ludwig Kirmair beim Thema Städtisches Kulturleben: Zwei Millionen Euro sind im Haushalt 2018 eingeplant. Mit der Auslastung der Stadthalle ist er sehr zufrieden, "mehr geht nicht": 299 Belegtage und rund 71 000 Besucher wurden 2016 gezählt. Der stilisierte Glockenturm, der an der Fehlbachbrücke errichtet werden soll, sei unter sieben Entwürfen ausgesucht worden und auch sein Favorit, berichtete der Kulturreferent. Zwei der Angebote hätten sich mit dem Brückenheiligen Nepomuk auseinandersetzt. "Aber Nepomuks gibt es ja viele", so Ludwig Kirmair.

© SZ vom 18.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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