Spatenstich A 94:Es ist soweit

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Das Schild steht schon mal, die ersten Bagger sind auch schon angerückt. Jetzt kann der Bau der A 94 von Pastetten nach Heldenstein beginnen. (Foto: Renate Schmidt)

In Pastetten traf man sich zum Baubeginn für den umstrittenen Autobahnabschnitt

Von Mathias Weber, Pastetten

Von einem "historischen Tag" sprach Wolfgang Wüst, der Leiter der Autobahndirektion Südbayern, am Freitagmittag, als der offizielle Spatenstich zum Weiterbau der A 94 an ihrem jetzigen Ende, der Anschlussstelle Pastetten, gesetzt wurde. Ganz so weit ging Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nicht, aber auch er sah an diesem wolkenverhangenen Freitag "einen guten Tag". Neben Dobrindt und Wüst waren noch viele andere Gäste nach Pastetten gekommen, Bundestagsabgeordnete, Landtagsabgeordnete, Dutzende Bürgermeister aus den betroffenen Landkreisen, Planer und Vertreter der beteiligten Firmen - um die 300 Gäste insgesamt.

Die Enthüllung der Bautafel und der symbolische Spatenstich waren schnell vollbracht, mehr Zeit haben die Reden von Politikern und Verantwortlichen in Anspruch genommen. Sie stellten - keine Überraschung - die Vorteile der neuen Autobahn, die bis 2019 fertig sein soll, in den Vordergrund: Schneller Weg nach München, Erschließung des Chemiedreiecks und der osteuropäischen Länder, weniger Unfälle auf der B 12. Auf den Kampf gegen die Autobahn vor allem im Landkreis Erding die letzten Jahrzehnte hinweg ging keiner der Redner explizit direkt ein.

Autobahndirektionsleiter Wüst sprach den Bürgern in Südostbayern vielmehr "Dank für Ihre Geduld" aus: "Wir haben Ihnen in den vergangenen 40 Jahren einiges abgefordert." Dobrindt sagte durchaus zweideutig: "Es ist ein großer Tag für diejenigen, die so lange auf die Autobahn gewartet haben." Marcel Huber (CSU), Leiter der Staatskanzlei, sagte: "Die allermeisten Leute haben den Baubeginn sehnlichst erwartet." Er ließ sich zu einem gewagten Grund für die Sinnhaftigkeit der Autobahn hinreißen: Unternehmenschefs aus Shanghai oder New York würden sich wundern, wenn sie am modernen Flughafen landen und auf dem Weg ins Chemiedreieck durch die oberbayerischen Dörfer tingeln müssten. Das stünde dem "High-Tech-Land Bayern" nicht gut an.

Marcel Huber, der aus Mühldorf kommt, sagte zudem, dass Großprojekte dieser Art nie ohne Bürgerproteste auskommen würden. Was dann zu tun sei: "Einwände ernst nehmen, Anliegen einbauen, mit den Menschen reden." Und dann eine Lösung finden - und genauso sei es hier geschehen. Foto: Renate Schmidt

© SZ vom 06.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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