Ortsverband Erding:Arbeitsplätze unabdingbar für Bevölkerungswachstum

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Beim CSU-Stammtisch wird für mehr Gewerbeflächen plädiert und die Mehrzweckhalle am Lodererplatz verteidigt

Turnhallenneubau, Gewerbeansiedlung und der Verkehr in der Kreisstadt Erding sind die großem Themen beim Stammtisch des CSU-Ortsverbands mit dem Stadtrat und Jugendreferenten Hubert Sandtner am Sonntag im Gasthaus Kreuzeder. Einzig bei der Turnhalle der Mittelschule am Lodererplatz, die durch eine Mehrzweckhalle ersetzt werden soll, gab es gewisse Bedenken, weil in ihr auch größere Veranstaltungen stattfinden sollen. Einerseits stehe die neue Halle dann in Konkurrenz zur Stadthalle, andererseits gebe es Bedenken, dass der Schulsport zu kurz komme.

Dies sah CSU-Stadtrat Burkhard Köppen allerdings nicht. Der ausgewählte Entwurf sei "der beste Schnitt" zwischen einer durch Vorhänge zu trennenden Dreifach-Turnhalle für die Zwecke der Schule und Vereine und einer Mehrzweckhalle für Veranstaltungen mit bis zu 1650 Personen. Ob es damit zu Konflikten mit der Stadthalle komme, habe man mit den Verantwortlichen abgestimmt. Es gebe den Bedarf für Veranstaltungen mit so viel Personen, die könne die Stadthalle mit maximal 700 bis 800 Plätzen aber nicht abdecken. Köppen rechnet mit bis zu 25 derartigen Veranstaltungen im Jahr, die durchaus auch von der Stadthalle aus vermittelt werden könnten. Auch, um nicht in Konkurrenz zu den Mehrzweckhallen und der Stadthalle zu treten, so Hubert Sandtner, habe man die im Bau befindliche Gerd-Vogt-Sporthalle in den Geislinger Ängern als reine Sporthalle konzeptioniert.

Einig war man sich, dass die Stadt weiterhin neue Gewerbeflächen benötige. "Die Bevölkerung wird weiter wachsen. Wir brauchen Arbeitsplätze quer durch alle Qualifikationen vor Ort, denn der Individualverkehr wird sich bestimmt in den nächsten Jahren einschränken müssen", sagte Jugendreferenten Sandtner. Die Schaffung von neuen Gewerbeflächen sei aber in Zeiten stetig wachsender Grundstückspreisen von Wohnbebauung nicht einfach, sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Jakob Mittermeier. Zum einen, weil für Gewerbegrund weniger bezahlt werde und zum anderen, weil gegen neue Arbeitsplätze oft sehr emotional gekämpft werde, wie Köppen sagte - vor allem, wenn es um die Ansiedlung von Logistikunternehmen gehe. Man würde zwar selber online bestellen, aber der Lieferdienst solle doch bitte woanders sich ansiedeln. Platz für neue Firmen sieht die CSU im Westen und vor allem, wenn 2024, wie derzeit geplant, das Gelände des Fliegerhorstes in städtischen Besitz übergeht.

Einigkeit gab es auch beim Thema innerstädtischer Verkehr. Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 20 Stundenkilometer sei seiner Meinung nach sogar noch zu viel. Er würde sogar auf zehn reduzieren. Eine komplette Sperrung der Langen Zeile lehnen die anwesenden CSU-Mitglieder ab, da die Geschäfte in den Innenstadt darunter leiden könnten. Eine echt Entlastung würde nur eine Nordumfahrung bringen, da damit viel die Innenstadt als Abkürzung nicht mehr anfahren würden.

© SZ vom 16.12.2019 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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