Oberbayerische Heimstätte baut in Klettham:Gegen die Wohnungsnot

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Fünf neue Mehrfamilienhäuser mit 106 Wohnungen werden bis Mitte 2019 in der Friedrich-Fischer-Siedlung errichtet. Am Dienstag fand die Grundsteinlegung statt

Von Marianne Westenthanner, Erding

Fünf Mehrfamilienhäuser mit mehr als 100 Mietwohnungen werden Mitte kommenden Jahres an der Stelle stehen, an der am Dienstag bei der Grundsteinlegung zwischen der Reinhold- und Ludwigstraße feierlich eine Zeitkapsel vergraben wurde. Im Mauerwerk der neuen Wohnblocks verbirgt sich nun eine rostfreie Blechdose mit Bauplänen, aktuellen Tageszeitungen, Geldscheinen und einigen Münzen, die noch schnell bei den Gästen eingesammelt wurden.

Josef Mederer (CSU), der Präsident des Bezirkstags Oberbayern, lobte die Arbeit der Oberbayerischen Heimstätte. Der Hauptgesellschafter der Wohnbaugesellschaft ist der Bezirk und Mederer ist Vorsitzender des Aufsichtsrats. "Bezahlbare Wohnungen für breite Bevölkerungsschichten", sagte Mederer, "genau das ist das Anliegen dieser Baugesellschaft." Dieses Ziel werde man auch bei dieser Wohnanlage erreichen. Da der Bezirk Oberbayern auch für die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen zuständig ist, nehme man diese Verantwortung in den Häusern an der Reinhold- und Ludwigstraße voll und ganz wahr: "30 Prozent dieser Wohnungen werden barrierefrei zugänglich sein, damit gehen wir als gutes Vorbild voran."

Heimstätte-Geschäftsführer Michael Zaigler, Bezirkstagspräsident Josef Mederer, stellvertretender Landrat Jakob Schwimmer und OB Max Gotz (von links). (Foto: Renate Schmidt)

Erdings Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) zeigte sich begeistert von den entstehenden Häusern, mahnte jedoch zur Vorsicht: "Bei der Wohnraumbeschaffung sollte man die Balance nicht außer Acht lassen, die Region muss auch mit dem Wachstum Schritt halten können." Zudem sei es bei der derzeitigen Situation auf dem Markt nicht einfach, Grundstücke für bezahlbaren Wohnraum günstig zu erwerben. Mit dem Baugebiet Südlicher Thermengarten stehe schon das nächste große Projekt zusammen mit der Oberbayerischen Heimstätte an. Die Stadt Erding schaffe also weiterhin aktiv Wohnraum, betonte Gotz. Dennoch müsse man immer wieder mit Behinderungen rechnen, so habe sich auch in der Friedrich-Fischer-Siedlung eine Mieterin jahrelang gegen den Neubau gewehrt.

Heimstätte-Geschäftsführer Michael Zaigler lobte die reibungslose Zusammenarbeit mit der Stadt Erding: "Nach zehn Jahren der Sanierungen ist der Neubau nun ein weiterer großer Schritt für die Friedrich-Fischer-Siedlung", was nicht zuletzt der Vergabe des Erbbaurechts der Stadt an die Baugesellschaft zu verdanken sei. Ein Lob sprach er auch an den Bauunternehmer Pfeiffer aus, der die Wohnungen schlüsselfertig baue. Er betonte, dass man mit dem Neubau effizient Wohnraum erschließe: "Die Häuser, die hier abgerissen wurden, hatten mit zwei Stockwerken lediglich 60 Prozent des Wohnraums, wie er jetzt mit den dreistöckigen Neubauten in Planung ist."

Die Tiefgarage ist schon so gut wie fertig – die Bauarbeiten zwischen Reinholdstraße und Ludwigstraße schreiten schnell voran. Mitte 2019 sollen die fünf Mehrfamilienhäuser fertig sein und Platz für Singles, Paare und Familien bieten. (Foto: Renate Schmidt)

Bis Mitte 2019 werden auf dem Gelände zwischen Reinholdstraße und Ludwigstraße fünf Mehrfamilienhäuser gebaut. Es entstehen 106 Mietwohnungen mit insgesamt 7000 Quadratmetern Wohnfläche. Um dem Bedarf einer breiten Zielgruppe zu entsprechen, sind verschieden große Wohnungen von eineinhalb bis viereinhalb Zimmern geplant, größere Familienwohnungen auch mit zwei Bädern. Nicht nur barrierefreie Wohnungen werden in dem Komplex untergebracht, auch in der zugehörigen Tiefgarage und den Stellplätzen an den Häusern werden Parkplätze für Behinderte geschaffen. In vier der fünf Häuser werden Fahrstühle integriert, die Heizung des Wohnkomplexes erzeugt mit einer Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Wärme, sondern auch Strom für die Mieter. Auf dem Grundstück werden sich auch ein Spielplatz für Kinder sowie Fahrradstellplätze für die Mieter befinden, jedoch vorerst keine Ladestationen für elektrisch betriebene Autos.

© SZ vom 10.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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