Noch 193 Automaten:Rückgang bei Geldspielgeräten

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Landesstelle für Glücksspielsucht legt aktuelle Zahlen für Erding vor

Die Kurve für die Stadt Erding zeigt in der Tabelle nach unten - nur ganz leicht, aber immerhin, und sie sagt: Die Anzahl der Geldspielgeräte in der Großen Kreisstadt ist weiter gesunken. Vor zwei Jahren waren es 206, aktuell sind es 193. Das teilt die Landesstelle Glücksspielsucht (LSG) in Bayern für 2018 mit. Die Anzahl der Einwohner pro Gerät ist in Erding damit gestiegen, von 175 auf 188. Auch das ist eine gute Nachricht. Allerdings liegt Erding bei der Versorgung mit Geldspielautomaten laut LSG noch immer weit über dem bayerischen Landesdurchschnitt von 336 Einwohnern pro Gerät.

Wie aus dem Bericht der LSG ebenfalls ersichtlich ist, zeigt die Kurve in Erding bei der Anzahl der Konzessionen zum Aufstellen von Geldspielgeräten leicht nach unten: 2016 wurden 19 gezählt, jetzt 18. Steil noch oben ging es dagegen mit den Kasseninhalten der Betreiber, also der Differenz zwischen Spieleinsätzen und den ausbezahlten Gewinnen. In Erding belaufen sie sich auf rund 6,2 Millionen Euro, vor acht Jahren waren es "nur" 3,3 Millionen. Nicht berücksichtigt sind in dem LSG-Report die Automaten in den Gaststätten.

Die Anzahl der Geldspielgeräte bleibe in Bayern konstant auf hohem Niveau (Stand 1. Januar 2018), heißt es in der Pressemitteilung der LSG, die alle zwei Jahre die neuesten Daten herausgibt. Eine aktuelle Erhebung des Vereins Arbeitskreis gegen Spielsucht zeige für den Freistaat "ein stark ernüchterndes Bild", so LSG. In den vergangenen zwei Jahren seien "weder die Anzahl der Spielhallenkonzessionen noch die Anzahl der in den Spielhallen aufgestellten Geldspielgeräte signifikant gesunken". 20 915 Geräte gibt es bayernweit - nicht einmal drei Prozent weniger als 2016.

Konrad Landgraf, Geschäftsführer der LSG in Bayern, sieht die Zahlen mit Sorge: Aktuell gehe die LSG von rund 33 000 pathologisch Glücksspielenden aus und von weiteren 35 000 Menschen, die ein "problematisches Spielverhalten" zeigten. Erst kürzlich hatte Thomas Pölsterl, Leiter der Erdinger Suchtberatungs- und Behandlungsstelle Prop, die Einrichtung einer Selbsthilfegruppe für alle pathologischen Glücksspieler angekündigt.

© SZ vom 11.10.2018 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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