Neues Programm:Abseits vom Alltag

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Das Katholisches Bildungswerk Erding stellt sein neues Frühjahrs- und Sommerprogramm vor. Auch den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern will man zur Seite stehen - noch fehlen aber Zuschüsse

Von Jan-Hendrik Maier, Erding

Alle Menschen, gleich welchen Alters oder Herkunft, will das Katholische Bildungswerk (KBW) Erding mit seinem neuen Frühjahrs- und Sommerprogramm ansprechen. Ein Schwerpunkt soll dabei auf der Schulung der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer liegen. Im vergangenen Herbst und Winter hatten etwa 200 Aktive an dem kostenlosen Programm teilgenommen. Wie Hermann Bendl, zweiter Vorsitzende des KBW, in einem Pressegespräch am Donnerstag mitteilte, ist derzeit aber noch nicht sicher, ob sich das Vorhaben erneut finanzieren lässt. Die zuständige Stelle bei der Erzdiözese München-Freising sei überlastet, sagte Bendl.

Wie bereits im Vorjahr stellt die Erzdiözese zusätzliche Gelder aus einem Sonderetat für die Kurse in Aussicht. Da man in München aber mit der Bearbeitung der zahlreichen Anträge nicht mehr hinterherkomme, verzögerten sich die Zusagen, sagte Bendl. Unklar sei auch, ob die Zuschüsse wieder in gleicher Höhe genehmigt würden. "Das wird sich kurzfristig entscheiden, aber wir rechnen fest mit einer Zusage." Das gewünschte Programm steht schon mal fest: So sollen einerseits die Ehrenamtlichen in verschiedenen Modulen kompakte Informationen zu rechtlichen, sozialen, religiösen und kulturellen Aspekten erhalten. Andererseits will man die Geflüchteten selbst in einer Art Grundschulung für die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann sensibilisieren und ihre interkulturelle Kompetenz fördern.

Am Donnerstag wurde auch das reguläre Programm vorgestellt, für das die Finanzierung fix ist. Hilfe für den adäquaten Umgang mit Flüchtlingskindern und deren Familien in Kindertagesstätten bietet ein Seminar am 7. Juli. Sigrid Lorenz vom Staatsinstitut für Frühpädagogik klärt Kita-Mitarbeiter über organisatorische und fachliche Feinheiten auf. Bendl bedauerte, dass es momentan nicht möglich sei, trotz der starken Nachfrage Deutschkurse anzubieten. "Wir finden schlichtweg keine Lehrer mehr."

Neu ist im Bereich Kunst und Kultur die Kooperation mit dem Museum Erding. Unter dem Motto "Museum light" führt Museumsleiter Harald Krause an zwei Terminen im Juni und August je eine halbe Stunde durch sein Haus. Im Anschluss gibt es eine halbstündige Diskussion. Am 12. April erzählt der Erdinger Geschäftsmann Hermann Kraus Anekdoten aus dem Leben in der Kreisstadt. Als Beitrag zu der im Oktober erhaltenen Auszeichnung Erdings als Fairtrade-Stadt informiert Carina Bischke am 17. Juni über fair gehandelten Tee. Ihre Reihe mit dem Titel "Fair genießen" soll im Herbst fortgesetzt werden. In Zusammenarbeit mit der Caritas widmet man sich ferner in verschiedenen Kunstkursen und einem Workshop in Improvisationstheater dem Komplex "Inklusion und Teilhabe".

Menschen allen Alters wollen gesund leben. Das KBW schafft dazu Anreize und setzt nicht nur auf Bewährtes wie Vorträge zu Ernährungsthemen, verschiedene Gymnastikangebote und den gut angenommenen Kochkurs für Jugendliche, sondern will auch neue Wege beschreiten. Angefangen beim Babyschwimmen, das nun auch sonntags angeboten wird, über einen Impulsvortrag zur Stressbewältigung bis zum Gedächtnistraining und Tanzkurs für über 64-Jährige. Damit die Enkelkinder ihren Großeltern in Sachen Tablet, Smartphone und der neuesten App wenig vormachen können, informiert Medienpädagoge Franz Haider am 6. April, wie sich die Technik im Alltag ganz einfach nutzen lässt.

Das Zentrum für Familie bietet wieder unterschiedliche Fortbildungen für das pädagogische Fachpersonal der 125 Kitas und Kindergärten im Landkreis an. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt gibt es einen Qualifizierungskurs für künftige Tageseltern. Der Erlanger Psychologieprofessor Gottfried Spangler referiert am 8. Juni in der Stadthalle über die Bedeutung einer stabilen Bindung zwischen Eltern und Kind. Im April gibt es zwei Veranstaltungen speziell für werdende Väter.

Wer für einige Momente aus dem Alltag fliehen und zu innerer Ruhe finden will, kann das jeweils am ersten Montag im Monat im Kloster Armstorf mit Meditation probieren. Aktiver geht es bei den bewährten Pilgertagen zu, die ein bis zwei Mal im Monat stattfinden. Nicht neu, aber durchaus erfolgreich ist die Reihe "Bibel im Café" am zweiten Mittwoch im Monat im Hotel Henry. Im Herbst feiert sie ihr fünfjähriges Bestehen.

© SZ vom 11.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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