Neues Kunstwerk aus Stahl:Exponierte Lage

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Harry S. errichtet ein weiteres Tor im Gewerbegebiet

Von Antonia Steiger, Erding

Der Erdinger Künstler Harry S. freut sich. Seit Donnerstag steht sein neuestes Kunstwerk an exponierter Stelle in Erding. Das "Tor 3" ragt auf dem Kreisverkehr an der Sigwolfstraße, Ecke Josef Schwankl-Straße sechs Meter hoch in den Himmel und gesellt sich somit in die Nachbarschaft des "Tor 1", das seit Januar 2015 auf einem Kreisverkehr an der Dachauer Straße steht. Schon das erste Tor ließ keinen kalt, und so ist es auch mit diesem: Den einen gefällt es, die anderen finden es abstoßend. Dieses Mal seien die Reaktionen sogar noch heftiger, sagt Harry S. Kein Wunder: Die Menschen sind vorbereitet. Sie hatten Zeit, sich an das erste Tor aus Corten-Stahl zu gewöhnen, doch manchen gelang dies nicht. Viele machen keinen Hehl aus ihrer ablehnenden Haltung.

Das nächste Tor ist schon in Vorbereitung.

"Super!" oder "So ein Mist!": Solche Kommentare durfte sich Harry S., dessen bürgerlicher Name Harry Seeholzer ist, anhören, während die drei Fertigteile vor Ort zu einem Kunstwerk zusammengeschweißt wurden. Die Autofahrer ließen die Seitenscheiben hinuntersurren und taten kund, was sie von der Konstruktion hielten. Was besseres könne einem als Künstler gar nicht passieren, sagte Seeholzer, der für die Gruppierung Erding Jetzt auch im Stadtrat sitzt. "Nur gar keine Werbung ist schlechte Werbung." Ein Künstler, dessen Werke zum Diskutieren anregen, schätze sich glücklich.

Ziemlich lange musste Erding auf das zweite Tor warten, denn aufgrund seiner Form - wer auf das Wohngebiet zufährt, sieht ein stilisiertes Haus; wer darüber hinwegfliegt, sieht ein S - waren Bauanträge und Statik etwas komplizierter als beim ersten Tor, wie Seeholzer sagt. Auch die Materialstärke musste der anspruchsvollen Konstruktion angepasst werden.

Das "Tor 3" ist genau genommen das zweite Tor, das Harry S. im Gewerbegebiet Erding West installiert hat. Nummeriert werden die Tore jedoch nach Auftragseingang. Und da war die Firma Lipp mit dem "Tor 2" schneller als der Dorfener Bauunternehmer Georg Scharl, der das jetzt installierte Werk finanziert hat. Die Firma Lipp wollte noch warten, doch im kommenden Frühjahr könnte es so weit sein, wie Seeholzer sagt. Er sei bereits mit den vorbereitetenden Arbeiten beschäftigt, "um die Wartezeit zu verkürzen". Auch dieses Tor wird wie die beiden bisherigen aus braunem Corten-Stahl hergestellt. Ein Umstand, auf dem einige Kritiker hingebungsvoll rumhacken.

© SZ vom 12.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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