Neuer Standort:Arbeitsagentur zieht nach Aufhausen

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Unten K&L und oben ab Herbst die Agentur für Arbeit. Alles da im Gewerbegebiet Erding Süd: S-Bahn, Bus, Parkplätze und Verpflegung. (Foto: Renate Schmidt)

Doch raus aus der Innenstadt: Die Behörde mietet im Gewerbegebiet Erding Süd ehemalige Büros des Softwarekonzerns Amadeus an. Der Favorit - ein Standort an der Dr.-Henkel-Straße - ist damit aus dem Rennen.

Von Regina Bluhme, Erding

Bei der Suche nach einem neuen Standort ist die Agentur für Arbeit Erding fündig geworden. Die Behörde, die derzeit in einer Containeranlage neben dem Bahnhof untergebracht ist, zieht ins Gewerbegebiet Erding Süd nach Aufhausen in ehemalige Büroräume von Amadeus. Sowohl Vermieter Harald Irl, Geschäftsführer der IMA GmbH und Co KG, als auch die Arbeitsagentur sprechen von einer dauerhaften Lösung. Auch Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) sagt, er sei hochzufrieden. Der Umzug ist für den Herbst geplant.

Berghamer Straße 14, so lautet bald die neue Adresse der Erdinger Agentur für Arbeit. In dem Gebäude befindet sich im Erdgeschoss der Laden von K&L Ruppert, der auch dort bleiben wird. Im zweiten Obergeschoss zieht die Behörde ein. "Die Räumlichkeiten in Aufhausen erfüllen die Anforderungen, die wir an eine neue Liegenschaft hatten", schreibt Kathrin Stemberger, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Erding, auf eine Anfrage der SZ. Die Fläche betrage etwa 1000 Quadratmeter für rund 35 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Der Zugang sei barrierefrei und die Erreichbarkeit gut: Eine Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Gebäude und der S-Bahnhof ist nur 100 Meter entfernt.

Seit drei Jahren ist die Agentur in einer - wenn auch durchaus hochwertigen - Containeranlage am Bahnhof untergebracht. Es war von Anfang an als Zwischenlösung gedacht. "Wir waren schon länger auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, in denen wir dauerhaft bleiben können", schreibt Stemberger. Ein Kriterium für eine neue Unterkunft war immer auch eine Innenstadtlage. Deshalb galt der geplante Wohn- und Bürokomplex an der Ecke Dr.-Henkel-Straße und Gestütring als Favorit. Doch es gibt Streit zwischen der Immobiliengesellschaft und der Stadt Erding. Es ging hin und her, auch über anwaltliche Schreiben. "Da hier zuletzt der Umsetzungszeitraum nicht absehbar war, haben wir auch weitere Angebote geprüft", schreibt die Arbeitsagentur. Man wollte wohl nicht länger warten und fand in Aufhausen "eine dauerhafte Lösung", so Kathrin Stemberger. Der Mietvertrag laufe "sehr lang", bestätigt auch Vermieter Harald Irl, Geschäftsführer der Ima Grundstücksverwertung aus Erding.

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Die Räume an der Berghamer Straße wurden ursprünglich vom Softwarekonzern Amadeus, einer der weltweit größten Abwickler von Reisebuchungen, als Büros genutzt. Der Global Player betreibt auf dem Areal sein Rechenzentrum. Insgesamt 2000 Quadratmeter angemieteter Bürofläche habe Amadeus zuletzt an die Erdinger IMA GmbH "zurückgegeben", wie es Harald Irl formuliert. Eine EDV-Ausstattung und auch Glasfaseranschluss seien bereits vorhanden. Aktuell werden die Räume noch den Bedürfnissen der Arbeitsagentur angepasst. So werden zum Beispiel Einzelbüros abgetrennt, Eingangszone und der Wartebereich werden neu gestaltet. Alles werde zudem behindertengerecht ausgebaut, fügt Harald Irl hinzu. Überhaupt sei die Lage in Erding Süd für Büros ideal: S-Bahn-Anschluss, genügend Parkplätze und - nicht zuletzt mit dem Edeka-Center - "eine bestens funktionierende Nahversorgung" gleich nebenan.

Das sieht auch Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) so. Er sei sehr froh über den Standort in Aufhausen, der über eine "wirklich optimale Anbindung" verfüge, ob mit dem Rad, dem Auto oder öffentlich. Als damals die Agentur aus der Freisinger Straße habe ausziehen müssen, habe die Stadt versucht, mit den Containern unkompliziert und schnell eine Unterkunft zu finden. Geeignete Büroflächen seien in Erding nun mal rar gesät. Das jetzt frei werdende Areal am Bahnhof wird einmal von der Stadt Erding im Zusammenhang mit der Verlängerung der S-Bahn-Strecke benötigt. Die Frage, ob inzwischen bei dem Bauprojekt an der Dr.-Henkel-Straße eine Einigung erzielt wurde, lässt Gotz unbeantwortet.

Durch Corona und Homeoffice sei eine eigene Dynamik bei Bürovermietungen entstanden, sagt Harald Irl: Viele Firmen lösten Großraumbüros in München auf und gingen in die Region mit kleineren Büros. Das spiele seinem Angebot von kleineren Büroeinheiten gut in die Karten.

Homeoffice sei für die Arbeitsagenturen kein ganz neues Thema, ergänzt Kathrin Stemberger. Bereits seit 2005 gäbe es die Möglichkeit. Die corona-bedingt zuletzt verstärkte Nutzung des Homeoffices habe "keinen Einfluss auf die Größe der neuen Räumlichkeit", erklärt die Pressesprecherin auf Nachfrage. Mit einem Umzug rechnet die Agentur für Arbeit im Herbst 2021. Der genaue Umzugstermin werde im Vorfeld auch über die Presse bekannt gegeben.

© SZ vom 18.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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