Die Freisinger Straße verändert ihr Gesicht. Ganz in der Nähe der Innenstadt soll ein neues Wohnquartier entstehen, und zwar auf dem früheren Reifen-Huber-Gelände, wo jetzt der Rewe-Markt samt Parkplätzen zu finden ist steht. Einen Einkaufsmarkt soll es auch künftig dort geben, ebenso zahlreiche Parkplätze. Sie sollen in der Mehrzahl jedoch im Untergrund in einer Tiefgarage verschwinden. Der Planungs- und Bauausschuss hat sich zum wiederholten Male mit der Planung befasst und für den aktuellen Entwurf inklusive einer kleinen neuen Straße die Zustimmung gegeben.
Der weitaus größte Teil der Fläche wird heute als Parkplatz genutzt - und darüber ist nichts. Das wird sich grundlegend ändern. Mehrere Baukörper sind geplant, sie liegen der momentanen Planung entsprechend nebeneinander und ein wenig versetzt zueinander. An der Straße sollen dreigeschossige Häuser entstehen, weiter hinten Richtung Westen werden sie noch ein Geschoss höher. Dort grenzt das Gelände an den Tassilohof an der Gießereistraße an, der erst vor wenigen Jahren fertig geworden ist. Dieser Planung zufolge entstehe in Altstadtnähe weitere Wohnbebauung, und dies sei immer begrüßenswert, sagte OB Max Gotz (CSU).
Festgeschrieben wird in dem Bebauungsplan ein großflächiger Einzelhandel, wie es ihn jetzt schon dort gibt. Für den Einkaufsmarkt ist das Erdgeschoss in den Gebäuden direkt an der Freisinger Straße vorgesehen. Darüber können Wohnungen und Büros gebaut, weiter westlich sollen ausschließlich Wohnungen in den Häusern untergebracht werden. Eine ganz wichtige Frage ist bei der Planung die nach dem Verkehr, zumal ganz in der Nähe einer der meistbefahrenen Kreuzungen in Erding gelegen ist: Die Krankenhausstraße trifft an der Freisinger Brücke auf die Freisinger Straße, ein Nadelöhr für den innerstädtischen Verkehr vor allem in den Nachmittagsstunden.
Auch die künftig sehr viel dichter bebaute Fläche mit Einzelhandel und Wohnungen wird neue Verkehre generieren. Als erforderlich erachten es daher die Planer, eine neue kleine Straße zu bauen, die von der Freisinger Straße abgeht, das neue Wohnareal südlich umfasst und in Richtung Westen führt, wo sie nach einem Knick nach Süden direkt vor dem Block des Tassilohofs in die Gießereistraße mündet. Damit sie nicht zu einem Schleichweg wird, über den die Autofahrer dem Knoten an der Freisinger Brücke ausweichen, wird sie als Einbahnstraße Richtung Westen deklariert. Eine zweite Zufahrt auf das Gelände wird an der Stelle sein, auf der man auch jetzt auf den Parkplatz fährt. Von dort gelangen die Autofahrer entweder zu einigen oberirdisch an der Straße gelegenen Parkplätzen oder in die Tiefgarage. Im Kreis der Stadträte im Planungs- und Bauausschuss fand dieser Entwurf allgemeine Zustimmung, die Frage der Verkehrsführung wurde intensiv diskutiert. Auf Ablehnung stieß die Idee einer Linksabbiegerspur auf der Freisinger Straße; sie wird als überflüssig erachtet, weil die Freisinger Straße im Zuge der Umsetzung des Radverkehrskonzeptes zu einer Tempo 30-Zone werden soll. Geprüft werden soll noch, wie man künftig als Fußgänger oder Radfahrer sicherer von der Franz-Xaver-Stahl-Straße in die Freisinger Straße gelangen könnte, dazu sollen sich Fachleute noch einmal Gedanken machen. Gotz wies darauf hin, dass auch über breitete Gehwege entlang der Freisinger Straße nachgedacht werden müsse, denn Anziehungspunkte wie die Berufsschule und die Agentur für Arbeit sorgten für eine hohe Fußgängerfrequenz. Der Ausschuss gab mit seiner Zustimmung das Signal, die Planung weiter voranzutreiben.