Neuartige App:Digitale Speisekarte

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Innovationspreis der Initiative Mittelstand für Isener Firma

Von Eda Tuna, Erding/Isen

Lieferdienste und Online-Tischreservierungen gibt es längst. Bald könnte nun die traditionelle Speisekarte in den Gasthäusern ausgedient haben - als Folge des Gemeinschaftsprojekts "app2get" der Isener Firma Alpha11 und der Erdinger Firma bitED unter der Leitung von Julian Färber. Deren digitale Speisekarte gewann jetzt den Innovationspreis "Best of 2018" in der Kategorie IT-Apps der Initiative Mittelstand auf der Gastronomie-Messe Intergestra in Stuttgart. "Wir haben schon 55 Anfragen von Restaurants die mit der App arbeiten wollen", erklärt Klaus Hamal, Geschäftsführer von Alpha11. "Hauptsächlich von Geschäften die sich in Norddeutschland befinden." Allerdings ist Hamal überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich die App auch im Landkreis Erding durchsetzt.

Doch wie genau funktioniert die App, die laut Hamal, "alle von den Socken gehauen" hat? "Es befinden sich QR-Codes oder ein Buchstaben-Code auf den Tischen der Lokale", erklärt Hamal. Die Codes ermöglichen so einen Zugang zur Liste von Speisen und Getränken. Ergänzt werden diese mit Bildern, Preisauszeichnungen und Inhaltsstoffen, die jederzeit von Wirt bearbeitet werden können. Außerdem ist eine Filterfunktion eingebaut, die zum Beispiel Allergikern oder Veganern bei der Auswahl helfen soll. So habe der Kunde bereits Zugang zu dieser Liste, ohne auf den Kellner warten zu müssen, betont Hamal.

Ist das gewünschte Gericht ausgewählt, wird die Bestellung, wenn der Gastronom das freigegeben hat, auf dem Pager der Bedienung angezeigt und kann dann schnell zubereitet werden. Für Extrawünsche oder die Rechnung dient der Button "Kellner rufen." "Da der Kellner sich durch dieses System unnötige Laufwege erspart, werden lästige Wartezeiten verkürzt", erklärt Hamal.

Eine weitere Besonderheit, die die digitale Speisekarte auszeichnet: "Um die Angebote nutzen zu können, muss man nichts installieren oder sich irgendwo anmelden", informiert der Geschäftsführer. "Es ist eher eine Web-App." Dies sei für viele Kunden sehr ansprechend, da dadurch eine einfache und unverbindliche Nutzung gewährleistet werde.

Die Rückmeldungen auf der Stuttgarter Messe seien sehr positiv gewesen. "Wir hätten wirklich nie gedacht, dass es so gut ankommt", berichtet Hamal. "Und das, obwohl es schon mehrere Apps auf diesem Gebiet gibt." Der Grund für die hohe Nachfrage sei, dass die "Zeit der Digitalisierung endlich reif" sei. "Die Menschen heute sind einfach viel offener für solche Dinge."

Doch Zeit zum Ausruhen gäbe es nicht. So seien unter anderem noch folgende Dinge in Planung: "Wir wollen das Programm auch für Hotels zugänglich machen, beispielsweise als digitale Gästemappe", erklärt Hamal. Außerdem arbeite das Team daran, eine Bestellfunktion einzurichten, die es den Kunden ermöglicht, bequem von zu Hause aus das gewünschte Gericht auszuwählen und zu bezahlen. So wäre das Essen bereits servierbereit, wenn man das Restaurant betritt. Und schließlich ein Konfigurator, wodurch man seinen Burger, Cocktail oder seine Pizza virtuell mit ausgewählten Zutaten belegen und bestellen kann.

© SZ vom 19.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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