Narrenschranne:Tanzen bei Traumwetter

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Die Narrhalla Erding hat dieses Jahr Glück: Bei strahlendem Sonnenschein strömen die Besucher in die Altstadt. Dieses Jahr eröffnen die Taufkirchener Schäffler die Veranstaltung. Das Programm begeistert

Von Regina Bluhme, Erding

Besser hätte es nicht laufen können: Bei strahlendem Sonnenschein kamen am Sonntag mehr als tausend Zuschauer zur Narrenschranne in die Innenstadt. Eröffnet wurde die Veranstaltung diese Mal vom Kulturpreisträger des Landkreises, der Taufkirchener Schäfflergruppe. Und die holten sich auf der Bühne gleich den nächsten Orden ab. Der amtierende Oberschäffler und sein Vorgänger sind jetzt Träger des Ehrenordens der Narrhalla Erding.

Aus drei Zebras bestand am Sonntag die Familie Heiler. Die Eltern sind echte Faschingsfans und kennen den Karneval in Mainz. Auch wenn ihrer Ansicht nach das Erdinger Faschingstreiben im Vergleich zu Mainz "noch ausbaufähig" ist, so sind sie doch seit Jahren bei der Narrenschranne dabei. Die wenigsten Besucher waren allerdings kostümiert und so fielen die Bären, Tiger, Pinguine, Einhörner und Familie Zebra umso mehr ins Auge. Es war ein schönes Bild, als die Schäffler in ihren knallroten Jacken über den Schrannenplatz zur Bühne vorm Frauenkircherl marschierten. Von oben aus einem Fenster im zweiten Stock fotografierte Oberbürgermeister Max Gotz den Einzug. Wenig später erhielten in seinem Beisein Oberschäffler Bernhard Sinseder, sein Vater und Vorgänger Alois Sinseder sowie der langjährige Kasperl der Gruppe, Günther Brandl, den Ehrenorden der Narrhalla.

Dann kündigte Narrhalla Präsident Stefan Neumaier das Prinzenpaar Melissa I. von Hopfensaft und Dirndlschaft mit Prinzgemahl Dominik I. von Motor und C-Rohr an. Auf der Bühne besprachen die beiden, was ihnen an Erding nicht so gefällt. Da wäre zum Beispiel der im vergangenen Jahr zum "Glühwürstlmarkt" verkommene Christkindlmarkt, da wären die schlechte Anbindung zum Flughafen und die fehlenden bezahlbaren Wohnungen und da sind diese Autofahrer, die mit 90 Sachen durch die Innenstadt röhrten. Die beiden Tollitäten sind am Ende der Faschingssaison ein eingespieltes Team - sie beherrschen jeweils den Text des anderen und auch der Walzer bewältigten die beiden ganz routiniert. Wie es für die Narrenschranne gehört, hatten alle Garden auf der Bühnen ihren spektakulären Auftritt. Insgesamt 130 Mädchen und sogar drei Jungs sind mittlerweile dabei. Besonderes großen Applaus erhielten die Allerkleinsten, als Blumen und Bienen tanzten. 25-jähriges Jubiläum feiert heuer das Männerballett Lieselotten, das auch einen Auftritt hatte. Zugaberufe gab es für die Jungelfer, die mit ihren Liedern begeisterten. In einem besangen sie n das "schöne Erding" und dessen Niedergang. Mit dem Nachtleben schaue es ganz schlecht aus, der Club Weekend, der aus Lärmschutzgründen geschlossen hat, wolle jetzt umsatteln: "Von der Disco zum Tanzlokal, schlimmer geht es nicht mehr".

© SZ vom 04.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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