Nachfrage wächst:Sicher und attraktiv

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Die VHS zieht bei Verbandstagung eine positive Bilanz

Von Regina Bluhme, Erding

"Frisch gestrichen" steht an der Eingangstür der Volkshochschule (VHS) in Erding. Im Foyer sind Handwerker zugange - die Arbeiten für den Brandschutz laufen. Er sei froh, dass diese notwendige Investition jetzt durchgeführt werden könne, sagte Hans Peis, Vorsitzender des VHS-Zweckverbands, am Mittwoch bei der Verbandsversammlung in der Hauptverwaltung. Zufrieden ist er auch mit der Entwicklung der VHS im Landkreis. Innerhalb des Bayerischen Volkshochschulverbands zähle Erding zu den leistungsstärksten, was Kurse und Teilnehmer betreffe. Wie es allerdings mit den Deutschkursen für nicht anerkannte Asylbewerber weitergeht, steht noch nicht fest. Die Sonderumlage der Gemeinden wurde für 2018 eingestellt.

"2017 war ein gutes Jahr", fasste VHS-Geschäftsführer Claus Lüdenbach die Bilanz zusammen. Laut Jahresbericht hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der Teilnehmer um 580 auf insgesamt 17 155 erhöht. Das Jahresergebnis liegt bei rund 274 226 Euro. 2016 belief es sich auf rund 264 000 Euro. Das neue Format der "Offenen Hochschule" habe sich gut entwickelt, gerade der Bereich der politischen Bildung gewinnt laut Lüdenbach immer mehr an Bedeutung. Das zeuge auch von einer interessierten und "starken Zivilgesellschaft". Für Asylbewerber, die noch auf eine Entscheidung über ihren Antrag warteten, wurden 2017 an der VHS elf kostenfreie Deutschkurse angeboten, finanziert aus Mitteln des Freistaats Bayern, des Deutschen Volkshochschulverbands und einer Abgabe der Gemeinden des Erdinger VHS-Zweckverbands. Diese zahlten pro Einwohner einen Euro ein. Diese Umlage fällt nun weg, wie Peis (CSU) am Mittwoch bekannt gab. Zuvor hatte sich Ulla Dieckmann, 2. Bürgermeisterin aus Wörth (SPD), nach Fortgeschrittenen-Kursen für nicht anerkannte Flüchtlinge erkundigt. Sie wisse von 100 Interessenten. Laut Peis wurde die Umlage abgeschafft, da mittlerweile die Zahl der ankommenden Flüchtlinge stark zurückgegangen sei und damit auch die Klientel für Einsteigerkurse. Außerdem seien diese Kurse keine gemeindliche Aufgabe. Es gebe durchaus Bedarf an Aufbaukursen, erklärte Franziska Laschinger, Fachgebietsleiterin der Bereiche Deutsch und Integration an der VHS. Sollte es wieder Bundesmittel geben, werde sie diese für Fortgeschrittenen-Kurse beantragen.

Auch die Halbjahresbilanz für 2018 bezeichnete Lüdenbach als "sehr positiv". Laut Statistik gingen in nahezu allen Fachbereichen die Zahlen nach oben. Im Bereich Gesellschaft wurden zum Beispiel bis Jahresmitte 72 Kurse durchgeführt, 2017 waren es in dem Zeitraum 33. Im Bereich Gesundheit wurden Mitte 2017 insgesamt 305 Kurse gezählt, heuer waren es 353. Die VHS habe "ein gewisses Hoch erreicht", erklärte Lüdenbach. Nun müsse auch in die "Infrastruktur investiert werden, um dieses Hoch halten zu können". Er verwies auf die aktuellen Gebäudearbeiten, die mit Verzögerung begonnen haben und das Haus jetzt "sicher und damit auch attraktiv für die Bürger" machten. Allerdings rechnet der VHS-Geschäftsführer damit, dass die zweite Hälfte 2018 nicht ganz so positiv ausfallen werde.

Hans Schreiner, Bürgermeister von Bockhorn (FW), war im Wirtschaftsplan für 2019 über eine Zahl gestolpert. Er wollte wissen, was es mit den 12 000 Euro auf sich habe, die für Repräsentationskosten eingestellt sind. 2018 waren für diesen Punkt nur 1000 Euro veranschlagt worden. Die 12 000 Euro würden für einen runden Geburtstag genötigt, erfuhren die Verbandsmitglieder: 2019 wird die VHS im Landkreis 70 Jahre alt.

© SZ vom 30.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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