Nachfolge ist noch offen:Chefermittler geht nach Regensburg

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Von links: Polizeivizepräsident Herbert Wenzl, Heidrun Roider, Kriminaldirektor Gerhard Roider und Polizeipräsident Günther Gietl. (Foto: Polizei)

Kriminaldirektor Gerhard Roider verlässt nach zwölf Jahren die Kriminalpolizeiinspektion Erding

Die Kriminalpolizeiinspektion (KPI) Erding hat ihren bisherigen Leiter Gerhard Roider verabschiedet. Der 55-jährige Landshuter wird Inspektionsleiter der Polizeiinspektion Regensburg-Süd und übernimmt damit die Verantwortung für die personalstärkste Polizeidienststelle in der Oberpfalz. Zwölf Jahre hat Roider die Kriminalpolizeiinspektion Erding geleitet. Wer nun neuer Kripoleiter in Erding wird, ist derzeit noch offen.

Der begeisterte Sportler Gerhard Roider wohnt in Landshut. Er ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Töchter. Er trat 1980 in den Dienst der Landespolizei. Nach der Anstellungsprüfung bewährte er sich fünf Jahre bei der Zivilen Einsatzgruppe beim damaligen Polizeipräsidium Niederbayern/Oberpfalz. Es folgte die Ausbildung für den gehobenen Dienst und eine Verwendung beim Bayerischen Landeskriminalamt. Neun Jahre später ein weiterer Karriereschritt mit dem Abschluss des Studiums an der Polizeiführungsakademie in Münster. Nach einer vorübergehenden Lehrtätigkeit im Fortbildungsinstitut der Polizei wurde er zum Sachgebietsleiter Zentrale Zuständigkeiten und stellvertretenden Leiter des Rauschgiftdezernates wieder beim LKA in München ernannt. Von hier aus kam er vier Jahre später im März 2006 als Leiter zur KPI Erding. Polizeipräsident Günther Gietl verabschiedete den erfolgreichen Erdinger Chefermittler und dankte ihm für seine erfolgreiche und vorbildliche Diensterfüllung. Für die in Regensburg bereits begonnene neue Aufgabe wünsche er ihm weiterhin Erfolg und das unverzichtbare Glück des Tüchtigen bei allen Entscheidungen.

In den zwölf Jahren, in denen Kriminaldirektor Roider die Geschicke der Kriminalpolizeiinspektion Erding leitete, ereigneten sich viele öffentlichkeitswirksame und spektakuläre Kriminalfälle: So ermittelt derzeit die Einsatzgruppe Wappen in der sogenannten Reichsbürgerszene und koordinierte inzwischen vier bundesweite Durchsuchungsaktionen.

Ebenfalls im Bereich des Staatsschutzes angesiedelt gelang es den Ermittlern, die rassistisch motivierte Bedrohung des Zornedinger Pfarrers aufzuklären.

Nach Aussetzung eines neugeborenen Mädchens in einer Flughafentoilette konnte die Mutter ausfindig gemacht werden. Eine Geiselnahme in einem Linienflugzeug nach Budapest wurde bewältigt. Ein Ungar wollte seiner Abschiebung entgehen und bedrohte eine Stewardess mit einer Rasierklinge. Der Pilot kehrte nach dem Start um. Im Dezember 2013 wurde ein Frauenarzt in Erding unter Mordverdacht festgenommen. Einem umstrittenen Freispruch folgte eine Verurteilung. Im gleichen Monat gelang die Aufklärung eines Mordes in Erding nach 27 Jahren. 1986 war eine 81-jährige Rentnerin von Einbrechern ermordet worden.

2012 wurde in Notzing eine Ehepaar getötet und im Garten verscharrt. Der Mörder war der 21-jährige Freund der Tochter.

Die Einsatzgruppe Kirchasch klärte auch den Mord an einem Finanzbeamten. Täter war ein Augsburger Arzt, der bereits wegen eines Tötungsdeliktes verurteilt war. Der Erfolg gelang nach Angaben der Polizei nur dank einem außerordentlichen Ermittlungsaufwand und einer professionellen Spurensicherung. Und dem Kommissariat zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität gelängen regelmäßig Erfolge im Kampf gegen Drogenkriminalität.

© SZ vom 12.03.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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