Nach dem ökumenischen Kirchentag:Dauerhafte Zusammenarbeit

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Die Besucherzahl am Samstag wurde stark vom Regen gesteuert. Dennoch ziehen die Verantwortlichen des Kirchentages eine positive Bilanz. (Foto: Stephan Görlich)

Die vier christlichen Kirchen und Gemeinschaften in Erding wollen sich auch künftig enger miteinander austauschen

Von Carolin Fraunhofer, Erding

Trotz der widrigen Wetterbedingungen, insbesondere am Samstag, hat sich der erste ökumenische Kirchentag in Erding für die Beteiligten und Veranstalter gelohnt. Nahezu zwei Jahre haben die Organisatoren mit der Planung verbracht, um ein facettenreiches Programm mit vielen Akteuren auszuarbeiten. Ein Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Erding könnte nun ein Ergebnis des ökumenischen Kirchentages sein, einen deutschen Dachverband gibt es bereits.

Besonders der Samstagvormittag war verregnet. "Als ich kam, war der Andi Weiss gerade auf der Bühne. Das war deprimierend zu sehen, dass herzlich wenig los ist", sagte Petra Scheibe vom Weltladen in Erding. Sie hatte Petrus mit der Weltladen-Modenschau jedoch auf ihrer Seite. "Just in dem Moment, als die Modenschau losging - so um kurz nach zwei - kamen ein paar Sonnenstrahlen raus", freute sich Scheibe. Und mit der Sonne oder mit dem Abzug der Regenwolken kamen auch mehr Besucher in die Innenstadt, so dass auch die große Bausteinkirche der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Erding fertiggestellt werden konnte.

Jürgen Zollfrank von der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde zog nicht nur deshalb ein positives Fazit. Auch die Möglichkeit für die unterschiedlichen christlichen Gemeinden, sich positionieren zu können, habe ihm gefallen. An den großen ökumenischen Gottesdiensten wollte sich die evangelisch-freikirchliche Gemeinde trotzdem erst einmal nicht beteiligen. "Wir haben uns da bewusst zurückgenommen. Wir sind nur eine sehr kleine Gemeinde hier in Erding mit 70 Mitgliedern", begründete Zollfrank diesen Schritt. Roland Fritsch, der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, wiederum bedauerte die fehlende Beteiligung am Gottesdienst. Circa zweihundert Leute haben sich am Kirchentag engagiert und beteiligt. "Natürlich haben wir uns da einen volleren Schrannenplatz erhofft", sagt Martin Garmaier, Leiter des Kirchentages und katholischer Pfarrer der Gemeinde St. Johannes. Matthias Eifrig von der neuapostolischen Kirche freute sich vor allem über den Zusammenhang der christlichen Kirchen, den man am Wochenende in Erding spüren habe können. "Es ging uns auf dem Kirchentag um jeden Einzelnen. Viele parken auf unseren Parkplätzen gleich neben der Stadthalle und wissen gar nicht, wer wir sind", sagte Eifrig lachend. Am Kirchentag habe man Gelegenheit gehabt, sich einzubringen und auszutauschen.

Alle vier Vertreter der christlichen Gemeinden in Erding könnten sich vorstellen, einen Erdinger Ableger der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) in Erding zu gründen, wie sie nach dem Kirchentag sagen. Man verstehe sich untereinander gut, und es gab bereits Gespräche über eine strukturierte Zusammenarbeit in Form einer AcK.

© SZ vom 19.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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