Museum Erding:Arbeiten verzögern sich

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Der Dachstuhl im Altbau muss stabilisiert werden - Im Juli erfährt der Bauausschuss die Einzelheiten

Carolin Hermeling und Antonia Steiger

Erding - Ende Juni 2010 ist der viel beachtete neue goldene Anbau des Museums Erding an der Prielmayerstraße eröffnet worden. Seitdem wartet man in Erding darauf, dass auch der Altbau im ehemaligen Antonius-Heim fertig wird. Doch der ursprüngliche Zeitplan kann nicht eingehalten werden. Bei den Arbeiten im Altbau, die noch vor der Eröffnung des neuen Anbaus begonnen haben, zeigte sich, dass der Dachstuhl mit mehr Aufwand als erwartet stabilisiert werden muss.

Am Dienstag, 5. Juli, präsentiert die Rathausverwaltung den Stadträten im Bauausschuss nun ihre Pläne. Auch das Amt für Denkmalschutz am Landratsamt Erding ist in die Pläne eingeweiht. Die Geschichte des historischen Gebäudes reicht bis in das 15.Jahrhundert zurück.

Die Räume, die an den Neubau des Erdinger Museums angrenzen, sind derzeit noch leer. Durch die Türen, die die beiden Teile des Museums verbinden, ist nicht mehr als eine Baustelle zu erkennen. Das Konzept für das Museum Erding sieht vor, dass in dem Altbau vier Dauerausstellungen präsentiert werden, die sich unter anderem mit der Geschichte der Stadt, dem Alltag in Erding, der Kirchenkunst und der Volksfrömmigkeit widmen.

Auch eine Ausstellung über die Vor- und Frühgeschichte Erdings soll in den Altbau einziehen, sie wurde von dem Archäologen Harald Krause konzipiert und ist schon fast fertig. Krause wird dazu auch eine Museumsschrift anfertigen.

Die Vor- und Frühgeschichte soll als nächste Abteilung eröffnet worden, für den Frühsommer 2011 war dies ursprünglich geplant. Voraussetzung wäre allerdings gewesen, dass die Bauarbeiten am Altbau bis Ende 2010 beendet gewesen wären. Zug um Zug sollen die weiteren Abteilungen eröffnet werden - bis etwa im Jahr 2012 das gesamte Museum fertig sein sollte.

Wie groß der finanzielle Aufwand sein wird, den die Stadt für die Sanierung des Dachstuhls leisten muss, ist noch nicht bekannt. Im Haushalt der Stadt Erding für das Jahr 2011 sind für das Museum 1,8 Millionen Euro vorgesehen - für den Ausbau und die Sanierung. Für die energetische Sanierung alleine waren die Kosten auf 880000Euro geschätzt worden. Laut Landratsamt Erding hat es auch bereits eine Besprechung gegeben, die im Konsens verlaufen sei zu der Frage, wie der Dachstuhl unter Aspekten des Denkmalschutzes ertüchtigt werden solle.

Erfolgreich läuft zeitgleich der Betrieb im neuen Anbau. "Mehr als 5000 Besucher waren bisher im neuen Museum", sagt Museumsleiter Paul Adelsberger. "Viele weitere Gäste halten sich jedoch nur im Foyer auf." Die eindrucksvolle goldene Fassade und eine überdimensionale Fotowand, die bis tief in das Gebäude ragt, ziehen viele Leute an. "Leider sind nicht alle gewillt, den letzten Schritt zu gehen und das kleine Eintrittsgeld zu bezahlen."

Besonders viele Schulklassen seien im vergangenen im Museum gewesen. Aber auch hier gäbe es Optimierungsbedarf. "Es wäre toll, wenn die Lehrer die historische Vergangenheit noch weiter vertiefen würden", findet Adelsberger. Allein der Besuch im Museum reiche nicht immer aus, um die Schüler für die Geschichte der Stadt zu sensibilisieren.

Wie Adelsberger erläutert, sieht das Konzept vor, dass im Museum alle Epochen, in denen in Erding gesiedelt wurde, behandelt werden. "Exzeptioneller Schmuck aus der Römerzeit und eine Ausstellung, die sich mit Glockengießern beschäftigt, gibt es bayernweit nur hier in Erding", betont Adelsberger das Alleinstellungsmerkmal des Museums.

© SZ vom 20.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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