"Mobb ned":Puppentheater gegen Mobbing

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Neuer Verein setzt auf Prävention bereits im Vorschulalter

Von Pia Eichinger, Erding

"Mobbing ist allgegenwärtig, sei es am Arbeitsplatz, in der Schule oder schon im Kindergarten." Deshalb hat es sich Mobbing- und Konfliktberaterin Gertrud Mesner mit dem Erdinger Verein "Mobb ned" zur Aufgabe gemacht, alle Altersgruppen für Mobbing zu sensibilisieren. Gemeinsam mit der Puppenspielerin Beate Welsch möchten sie mit ihrem ersten Projekt bei den Jüngsten anfangen. Ein von Welsch entwickeltes spezielles Puppentheaterstück soll die Achtsamkeit der Kinder für Mobbing bereits im Vorschul- und Grundschulalter fördern. "Manchmal wird Mobbing verniedlicht oder unter den Teppich gekehrt", sagte Mesner. Wichtig sei deshalb Aufklärung und das bereits so früh wie möglich. Der Verein will Präventionsmaßnahmen fördern, aber auch Hilfen für Betroffene vermitteln und vor allem sensibilisieren.

Man müsse begreifen, was sich hinter dem Wort Mobbing verbirgt, sagt Welsch, eine von acht Mitgliedern des Vereins: "Im Deutschen gibt es viele Wörter für Mobbing in steigender Potenz, von hänseln, bedrängen und runtermachen bis hin zu weh tun und quälen". Prävention beginne also damit, dass die Kinder verstehen, was es heißt. "Wir müssen sensibler werden", sagt Welsch. Die Tendenz von Mobbing sei steigend und es gäbe eine gewisse Verrohung in allen Bereichen der Gesellschaft, angefangen im Straßenverkehr bis zum Verhalten untereinander.

Seit einem Jahr arbeitet die Puppenspielerin an ihrem Theaterstück "Miteinander - füreinander", das sie extra für Vorschulkinder und Grundschulen konzipiert hat. In Welschs Stück wird mithilfe von Puppen, selbst verfassten Liedern und in leicht verständlicher Sprache ein Mobbingfall vorgespielt, der das Thema für die jungen Zuschauer greifbar macht. Das Puppentheater soll keine Angst verursachen, sondern die Kinder motivieren achtsamer zu sein, Courage zu zeigen und im Ernstfall Hilfe zu holen. Die wichtigste Botschaft sei: "Kinder äußert euch."

Im Fokus stehe jedoch nicht nur das Thema Mobbing, sondern auch das Selbstbewusstsein der Kinder im Allgemeinen zu stärken, sagt Welsch. Wenn man den Kindern solche Verhaltensmuster vorspiele, könne man vielleicht einige davor bewahren, zum Mobbingopfer zu werden. Weitere Informationen gibt es bei Gertraud Mesner, Telefon 08084/1736, Beate Welsch, Telefon 08122/149 47, oder per E-Mail an mobb-ned@t-online.de.

© SZ vom 03.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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