Mitten in Wartenberg:Das Fünfzigste seiner Art

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Das Volksfest in Wartenberg feiert runden Geburtstag, da darf ruhig etwas größer gefeiert werden

Von Wolfgang Schmidt

Das Wartenberger Volksfest hatte in jüngerer Vergangenheit so einiges zu überstehen. 2013 etwa. Da kam das große Hochwasser mit der katastrophalen Folge, dass das Landratsamt eine Abkochverordnung für das Trinkwasser erließ. Wie durch ein Wunder erging aber um 16.12 Uhr die erlösende Nachricht. Eine gute Stunde vor dem großen Festzug war alles wieder keimfrei. 2015 gab es das Begehr der "Gruppe Stabskompanie", die direkt neben dem Festzelt allzu gerne gezeigt hätte, wie der deutsche Landser anno dazumal seinen Alltag verbracht hat. Diese besondere Art der Geschichtsaufarbeitung zwischen Mass und Hendl hat der Marktgemeinderat gerade noch gestoppt. Und noch gut in Erinnerung ist auch der Missgriff mit der Misswahl vom Vorjahr, als zwei junge Frauen aus Grucking mit einer aus blanker Not heraus geborenen Ausnahmegenehmigung dafür sorgten, dass das Event überhaupt stattfinden konnte. Rückblickend gesehen, hätten sie es besser mal lassen sollen. Dann hätte es nicht die leidige Fischsemmelaffäre mit anschließender akuter Übelkeit gegeben. Es lag aber auch was Gutes darin, weil der Wartenberger Bürgermeister Manfred Ranft diesem Unfug als Augenzeuge der Misere prompt ein für allemal eine Absage erteilte.

Aller schlechten Dinge sind drei und damit vorbei. Heuer gehen die Wartenberger zwischen dem 16. und 20. Juni aufs Volksfest. Dieses Jahr wird es ein besonderes sein, weil das Fünfzigste seiner Art. Für das Jubiläum hat man sich schon besonders gerüstet, wie Bürgermeister Ranft am Mittwochabend der Öffentlichkeit mitteilte. Am Eröffnungsdonnerstag wird es den offiziellen Auszug vom Marktplatz zum Festzelt geben - mit mehr Pomp, sprich mehr Kutschen für die Ehrengäste. Klar, dass die Wartenberger am Bewährten wie dem Veteranentreffen festhalten, aber dieses Mal darf es ruhig ein bisschen mehr sein. So wird auf besonderen Wunsch des katholischen Geistlichen Gregor Bartkowski eine Zeltmesse zelebriert werden. Am Samstag wird die Zeit zurückgedreht mit Preisen von anno dazumal. In die andere Richtung geht es aber auch. Erstmals wird durchgehend einen Barbetrieb bis tief in die Nacht angeboten - zur Beruhigung der Umwelt sei gesagt, dass dieser in den Räumlichkeiten des Reiter-Bräu stattfindet, wohin die Festwirte einladen. Jeden Volksfesttag steht zudem eine Verlosung mit attraktiven Preisen auf dem Programm - nicht zu früh am Abend, denn die ein oder andere Mass darf ruhig geleert werden.

Ein prominenter Ehrengast darf natürlich auch nicht fehlen und ist auch schon gefunden: Montags wird Umweltministerin Ulrike Scharf dem Festvolk zumindest einige Weisheiten der bayerischen Staatsregierung auftischen. Was soll denn da noch schiefgehen?

© SZ vom 20.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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