Mitten in Steinkirchen:Letzter Einsatz ist gelungen

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Die Rettungswache hat Steinkirchen verlassen, doch der letzte Tag hatte noch einmal eine Überraschung zu bieten: Ein Baby ist im Rettungswagen auf die Welt gekommen.

Von Antonia Steiger

Manchmal vollzieht sich ein Wechsel nicht ganz so still und leise, wie es die Betroffenen eigentlich im Sinn gehabt hatten. Zum Beispiel der Wechsel in der Notfallversorgung der Menschen im östlichen Landkreis: Zum 31. Mai ist die vom Bayerischen Roten Kreuz betriebene Rettungswache Steinkirchen geschlossen worden, aber keine Sorge: Es besteht keinerlei Anlass zur Unruhe für die Menschen im östlichen Landkreis. In Taufkirchen ist gleichzeitig eine neue Rettungswache in Betrieb gegangen. Die Räume waren schon Monate vorher fertig, im Januar wurde bereits deren Eröffnung gefeiert. Alles läuft weiter wie am Schnürchen. Während aber die Johanniter den Start ihrer neuen Rettungswache in Langenpreising ebenfalls zum 1. Juni stolz in einer Presseerklärung angekündigt und dabei auch nicht darauf hinzuweisen vergessen haben, dass dort nun auch ein ganz neues Auto steht, drang das Rote Kreuz mit dem Wechsel der Rettungswache von Steinkirchen nach Taufkirchen eher nicht so stark an die Öffentlichkeit. Das aber gefiel einem kleinen Baby gar nicht. Es sorgte dafür, dass die Rettungswache nun doch noch einmal ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wird - mit einem Einsatz am allerletzten Tag.

Statt Umzugskisten zu packen oder noch einmal durch die Räume zu schlendern, eilten die Sanitäter am 31. Mai zu einer werdenden Mutter im östlichen Landkreis, das gab die BRK-Geschäftsführerin Gisela van der Heijden am Dienstag bekannt. Die Schwangere wollte sich zur Entbindung in ein Krankenhaus fahren lassen, und es musste schnell gehen. Doch ob der Wagen nun aus Steinkirchen oder Taufkirchen kommt, wäre in diesem Fall egal gewesen: Das Baby war schneller. Es kam noch im Rettungswagen auf die Welt, auch der Notarzt schaffte es nicht mehr rechtzeitig. Dafür aber hatten die Sanitäter den Vater mit an Bord genommen, der laut Gisela van der Heijden der Mutter tapfer die Hand hielt. Ein wirklich gelungener Abschluss.

© SZ vom 03.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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