Mitten in Oberding:Oberpfälzer Maibaumaufsicht

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Auch die Diebe benötigen für ihr Transportfahrzeug ein Gutachten

Von Regina Bluhme

Aufkirchen und Niederding wollen wieder Maibäume aufstellen. Für Genehmigungen rund um den Transport ist im Landkreis Erding seit Menschengedenken die Regierung von Oberbayern zuständig. Besser gesagt: war zuständig. Seit Jahresanfang hat bei allen Maibaumtransporten die Regierung der Oberpfalz das Sagen und somit greift auch in Oberbayern das Oberpfälzer Regelwerk. Danach benötigt das Transportfahrzeug ein Gutachten, das die Verkehrssicherheit bestätigt.

Dies war wohl komplett neu für die Oberdinger Maibaumaufsteller. So wurde im Gemeinderat Anfang April beklagt, dass niemand so recht wisse, wer jetzt für die Begutachtung zuständig sei, wann und wie die Untersuchung des Anhängers stattfinden solle und ob das Gefährt mit oder Baum angeschaut werden müsse. Die Crux, die sich in der Sitzung abzeichnete: Zumindest die Aufkirchner sind seit Jahr und Tag mit einem selbstgebauten Anhänger unterwegs, freilich mit Beleuchtung und absolut verkehrssicher, wie betont wurde. Die Sache zog dann ein paar Kreise.

Wie zu erfahren war, hat sich der Oberdinger Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) mit seinem Parteikollegen Landrat Martin Bayerstorfer in Verbindung gesetzt. Von Gesprächen mit dem Innenministerium war die Rede. In letzter Zeit blieb es auffallend ruhig, nichts war mehr zu hören aus Aufkirchen und Niederding. Josef Steinkirchner, Leiter der Oberdinger Gemeindeverwaltung, zeigte sich vor wenigen Tagen optimistisch. "So wie es ausschaut, können wir die Maibäume aufstellen." Auf irgendeinem Wege werden bis zum 1. Mai die Bäume schon nach Aufkirchen und Niederding gelangen. Dann gilt es natürlich, die zwei guten Stücke vor Dieben zu schützen. Womöglich könnte dabei die neue Regelung helfen. Steinkirchner verwies nicht ganz uneigennützig darauf, dass auch die Diebe für ihr Transportfahrzeug ein Gutachten benötigten.

© SZ vom 20.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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