Der Mai gilt ja gerne als "Wonnemonat". Der Begriff erklärt sich selbst: "Wonne" - das Gefühl der Beglückung, höchster Freude. Bisher kann der Mai vor allem wettermäßig irgendwie gar keine Freude auslösen. Man darf gar nicht an das Wetter an Ostern zurück denken, das löste wirklich Wonnen aus. Aber man sollte sich nicht wundern, denn man vergisst leicht, dass das Wetterphänomen Schafskälte sogar erst im Juni zuschlagen kann.
Leicht vergessen kann man auch, wenn man durch das Land fährt, dass auch in Erding am Sonntag, 26. Mai, die Wahl des Europäischen Parlaments ist. Wähnte man sich bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr noch in einem Schilderwald, muss man jetzt Wahlplakate fast suchen. Nur ab und an stehen welche am Straßenrand. Viel erfährt man inhaltlich nicht auf den Wahlplakaten, also auch kein großer Verlust. Alle sind für Europa, sogar die AfD, die aber nicht für dieses Europa ist.
Erstaunlicherweise könnte man auch leicht vergessen, dass nächsten Sonntag, 12. Mai, Muttertag ist. Da ist das Marketing der Firmen wohl immer noch im Ostermodus, selbst die Floristen räumen erst die Osterdeko weg. Wenn es nach vielen Müttern geht, könnte man den Tag sowieso lieber vergessen, denn in der Realität können sie gerne darauf verzichten, dass sie einmal im Jahr in die nächste Wirtschaft geschleppt werden, und an den 364 anderen Tagen selber kochen müssen. Einer Studie zufolge - davon gibt es viele (kommt darauf an, wer sie in Auftrag gibt) - wünschen sich Mamas am Muttertag vor allem eines: gemeinsame Stunden mit ihren Lieben zu verbringen. Irgendwie hat man wohl in der Studie vergessen, die Mütter zu befragen. Wahrscheinlich hätte man zur Antwort bekommen, dass man sich einen ganzen Tag lang völlige Ruhe wünscht - auch ohne die "Lieben".