Mitten in Erding:Urlaub von A bis Z

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Die Ferienzeit hat gravierende Auswirkungen auf den Alltag.

Von Gerhard Wilhelm

August ist in Bayern Ferienzeit. Und das bedeutet gravierende Auswirkungen im alltäglichen Leben, was von A wie Arbeit bis Z wie Zahnarzt reicht. In der Arbeit sinkt die Zahl der anwesenden Kollegen rapide. Wer Kinder hat, darf sich zu der traditionell teuersten Urlaubszeit mit Kind und Kegel in das große Abenteuer gemeinsamer Urlaub stürzen. Wegen der Terroranschläge werden viele ihr Reiseziel mit dem Auto ansteuern - durch Staus und mit quengelnden Mitfahrern.

Doch die daheim Geblieben sind nicht besser dran. Das geht bei B weiter, B wie Baustellen. Warum die immer in den Ferien wie Pilze aus dem Boden poppen, wird zwar stets erklärt - weniger Verkehr, aber warum auf der Baustelle dann auch Urlaubszeit ist, das weiß niemand. B steht aber auch für Behörden. Der Satz "Der Herr Maier ist in Urlaub. Bitte rufen sie doch wieder in drei Wochen an", ist schon in den Köpfen der restlichen Mitarbeiter einprogrammiert.

Mit A (Arbeit) eng verbunden sind Erlebnisse beim (E)inkaufen. An der Kasse sitzen oft dann Aushilfen. Oft nette junge Mädels - ohne Erfahrung. "Frau Müller, was ist denn das?", muss die ältere, erfahrenere Kollegin an der Kasse nebenan bestimmt am Anfang oft hören. "Aubergine". Und rasselt Zahlen herunter, die die jungen Aushilfe in die Kasse tippt. Über dem Kopf der älteren Kraft ist der Seufzer geradezu zu greifen.

Beliebt sind als Ferienjobs auch Stellen bei der (P)ost oder anderen Auslieferdiensten. Wenn man Glück hat, wird man angerufen: "Mein Navi kennt ihre Straße nicht." Dann hat man wenigstens die Chance, den Weg zu erklären. Die Alternative ist eine einfach Mitteilung per E-Mail, dass die Adresse nicht existiere und man sich doch bitte mit dem Absender in Verbindung setzen möge. Nach sechs Jahren Neubaugebiet sollte man meinen, dass das "neu" gestrichen werden kann. Es gibt aber auch Aushilfen, die finden zwar einen, aber wissen nicht, dass man mit DHL eine sogenannten Abstellungsgenehmigung erteilt hat - wer ist tagsüber schon immer daheim? Dann bekommt man plötzlich von DHL eine Mail: "Ihr Paket wurde beim Nachbarn A abgegeben". A? Der erste? Aber in welcher Richtung? A, wie . . ., nein, kein Nachbarname fängt mit A an. Das verspricht beim Heimkommen interessant zu werden. Daheim stellt man fest, dass das Paket am richtige Ort liegt. Die Nachbarin oberhalb war es, im Gegenzug hätte sie jetzt gerne ihre Briefe, die in meinem Briefkasten lägen.

Bleibt Z, wie Zahnarzt. Eigentlich sollte man wieder mal nachsehen lassen, Zahnpflege und so. Aber der Zahnarzt hat wohl auch Kinder und ist im Urlaub. Glück gehabt. Ferienzeit ist doch eine tolle Zeit.

© SZ vom 18.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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