Mitten in Erding:Richtig sitzen

Stadtgestaltung und Sitzmöglichkeiten - ein Thema, das immer für Kontroversen sorgt

Von MATHIAS WEBER

Das Gemüt eines typischen Erdingers liegt irgendwo zwischen "interessierter und stets gut informierter Beobachter" und "Grantler". Oft kommt beides zusammen; gerade auch wenn es um die Gestaltung des öffentlichen Raumes seiner schönen Stadt geht - ein Thema, das immer für Kontroversen sorgt. In einem waren sich die gut informierten Erdinger bei einer Bürgerwerkstatt vor einigen Wochen aber einig: mehr Sitzmöglichkeiten im Stadtraum wären schön, vielleicht sogar mobile.

Die Stadt tut in dieser Frage offenbar, was sie kann. Und zeigt sogar in einem städteräumlichen Niemandsland Liebe für's Detail: In der Passage hinter der Schrannenhalle, die die Lange Zeile mit der Friedrich-Fischer-Straße verbindet, hat sie einen schönen Baum gepflanzt. Eine kleine Bank kam dankenswerterweise davor, der Blick auf die sonnenlose Hinterseite der Schrannenhalle aber - ausbaufähig.

Eine lange Lebenszeit war dem kleinen Bänklein nicht beschieden, offenbar hat es ein Auto- oder LKW-Fahrer übersehen, naja, die Bank gab nach und war ganz verbogen. Ärgerlich, aber das Bauamt hat der Vorfall wohl angestachelt, man hat großen Wurf gewagt: Zwei massive Steinblöcke rahmen jetzt das Bäumchen ein, und man weiß nicht recht, warum: Als Schutz gegen rabiate Autofahrer, oder wieder als Sitzgelegenheit? Der Erdinger Grantler würde sagen: So viel Aufwand für eine Bank, auf der man sich eh nur den Hintern verkühlt. Aber keine Sorge, noch nie wurde jemand beobachtet, der dort gesessen hätte.

© SZ vom 31.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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