Mitten in Erding:Maria an die Macht

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Sie sind in Erding in der Überzahl: die Mädchen mit diesem Namen. Die Statistik hat aber auch sonst noch einige interessante Details zu bieten

Von Antonia Steiger

Ja wo ist er denn, der kleine Elias? Diese Frage lässt sich leicht beantworten. Der kleine Elias liegt wahrscheinlich im Kinderwagen und pupst in die Windel. Oder er krabbelt auf dem Boden rum und würde sich am liebsten alles in den Mund stecken - vom Kieselsteinchen über den Kekskrümel bis zum Käsecracker. In allen Ecken der Kreisstadt haben Mama und Papa ein Auge auf Elias, es kann nicht anders sein. Denn den Elias gibt es in diesem Jahr in einer rekordverdächtigen Häufung: Aus dem Nichts heraus schaffte es der Name im Jahr 2015 auf Platz eins der beliebtesten männlichen Vornamen in Erding.

Die Stadt Erding listet in ihrem Jahresbericht die häufigsten sechs Namen von Neugeborenen der vergangenen fünf Jahre auf. Und es stellen sich dabei schon ein paar Fragen: Warum hat Alexander quasi ein Abo auf den zweiten, schafft es aber nie auf den ersten Platz? Warum hat er sich 2012 eine Auszeit genommen und ist überhaupt nicht aufgelistet? Und wo sind all die Fünfjährigen, die auf den Namen Ben hören (Platz fünf im Jahr 2011)?

Auf Platz eins bei den Mädchen findet sich übrigens die Marie, sie ist eine gute alte Bekannte. Fast durchgängig belegt sie gemeinsam mit ihrer Namensschwester Maria die vorderen beiden Plätzen. Nur 2012 drängte sich Katharina auf Platz zwei und 2014 die Sophie. Dies ist auch das Jahr, in dem Marie rätselhafterweise völlig aus der Wertung fiel, um ein Jahr später wieder souverän den Spitzenplatz zu übernehmen. Wenn sich alle Maries und Marias in Erding zusammen täten, sie wären wohl eine Macht. Sie könnten bestimmen, wer als nächster schaukeln darf, was gespielt wird und wer Cowboy und wer Indianer ist. Trotz dieser Vorliebe für diese Namen beweisen die Erdinger Eltern doch auch ein wenig Fantasie, wenn sie ein Mädchen bekommen: Lena, Mia und Emma haben es im vergangenen Jahr als Neuzugänge auf die Hitliste geschafft.

Es stellt sich eine letzte Frage: Was hat den Absturz des Namens Maximilian bewirkt? Fünf Jahre hintereinander landete er auf Platz eins und nun nur noch Platz vier. Ist das ein Abschied auf Raten? Bekanntlich gibt es in Erding zwei prominente Vertreter dieses Namens: den OB und den Esel im Stadtpark. Von letzterem müssen sich die Erdinger im kommenden Jahr verabschieden, wenn im Zuge der Parksanierung das Tiergehege aufgelöst wird und Max irgendwo einen schönen Altersruhesitz bekommt. Der andere ließ dagegen bislang noch keine Altersschwäche erkennen. Er bleibt mindestens bis 2020.

© SZ vom 09.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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