Mitten in Erding:Herzlicher Empfang

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Man bekommt ein Trikot, auf dessen Rückseite "Arschloch der Woche" steht. Und das muss man dann eine Woche im Training tragen

Von Thomas Daller

Eishockey ist ein Sport, bei dem es immer mal wieder Haue zwischen den Spielern gibt. Eigentlich kann dabei auch nicht viel passieren, weil sie unter ihren Trikots gepanzert sind wie Ritter in der Schlacht. Aber manchmal hat man doch den Eindruck, der eine oder andere hat mal einen schmerzhaften Kopftreffer zu viel abbekommen. Nehmen wir zum Beispiel Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm: Der hat im Herbst vergangenen Jahres einen skurrilen Brauch bei der Nationalmannschaft eingeführt. "Nach jedem Spiel lasse ich die Jungs den besten Spieler unserer Mannschaft wählen. Dem wird als Prämie der Hut von Xaver Unsinn verliehen", berichtete der frühere NHL-Profi in einem Interview. Unsinns berühmten Pepita-Hut leiht sich Sturm extra für die Spiele vom Museum des Deutsch Eishockey-Bundes. Unsinn hatte in seiner Zeit als Bundestrainer in den 1970er Jahren und zwischen 1982 und 1990 stets mit seinem Pepita-Hut an der Bande gestanden.

Die Mannschaft der Erding Gladiators hat hingegen Unsinn im Kopf. Das bekam Eishockey-Nationalspieler Felix Schütz zu spüren, der kürzlich Trainingsgast in seiner Heimatstadt gewesen ist. Er bekam nämlich ein besonders schönes Trikot verehrt. Schütz hatte gerade sein Russland-Abenteuer beendet. Der Vertrag des deutschen Stürmers beim russischen Klub Torpedo Nischni Nowgorod war kurz vor Weihnachten vorzeitig aufgelöst worden und so konnte der 28-Jährige die Feiertage zu Hause verbringen und sich danach in Ruhe einen neuen Job suchen. Währenddessen hielt er sich als Trainingsgast bei den Gladiators fit. Wie der Sport-Informationsdienst (SID) berichtet, hat er sich beim Penaltyschießen aber nicht mit Ruhm bekleckert. Er hat als Letzter nicht getroffen. Und da gibt es bei den Gladiators nämlich auch einen Brauch: Man bekommt ein Trikot, auf dessen Rückseite "Arschloch der Woche" steht. Und das muss man dann eine Woche im Training tragen. Tja, in Erding herrschen nun mal raue Sitten. Jetzt ist der Eishockey-Nationalspieler aber schon wieder weg. Er hat im Januar beim Rögle BK aus der Svenska Hockeyligan unterschrieben. Viel Glück, Felix Schütz.

© SZ vom 22.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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