Mitten in Erding:Fast wie im richtigen Leben

Eine Feuerwehrübung wirkt plötzlich ziemlich real - leider

Von Regina Blume

Der Weg vom Termin nach Hause führt an diesem frühen Abend an einem Unfallwagen vorbei. Ein schreckliches Bild: Die Frontscheibe ist total zersplittert, die Sitze sind zerstört und sämtliche Seiten eingedellt. Der Crash ist allerdings schon eine Weile her, und das Wrack dient jetzt der Feuerwehr zu Übungszwecken. Eine Gruppe junger Wehrler in Schutzanzügen und mit knallroten Helmen umringt den Unfallwagen. Tja, denkt man sich so im Vorbeifahren: Jetzt, wo andere nach der Arbeit gemütlich die Beine hochlegen, gehen die Mitglieder der Feuerwehr zum Unterricht. Lernen, wie man Menschen aus Unfallautos rettet oder ein Wrack birgt. Und das Ganze unter möglichst realistischen Bedingungen. Ein letzter Blick auf die Feuerwehr. Nanu, was macht der denn da? Zu der Gruppe gehört offensichtlich auch noch ein junger Mann in Jeans und T-Shirt. Er steht etwas abseits und hält ein Handy in der Hand. Fleißig knipst er die Übungsstunde der Feuerwehrgruppe. Wie im richtigen Leben, möchte man fast sagen: Denn es ist mittlerweile traurige Realität, dass die Feuerwehren bei Einsätzen immer wieder von neugierigen Gaffern mit Handys im Anschlag behindert werden. Eine Rettungsaktion mit einem Fotografen im Hintergrund - realistischer kann eine Übung wohl gar nicht ablaufen.

© SZ vom 05.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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