Mitten in Erding:Die Crux mit den Vorsätzen

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Und wieder geht ein Jahr zu Ende. Zeit, zurück zu blicken, um ins neue Jahr alles anders zu machen - vielleicht

Kolumne von Gerhard Wilhelm

So mancher mag sich beim Aufstehen die noch müden Augen gerieben haben, in der Hoffnung, dass alles nur ein schlimmer Traum ist, der einem noch nachhängt, aber Tatsache ist, dass schon wieder ein ganzes Jahr vorbei ist. "Tempus fugit" rufen die Lateiner aus, die Zeit fliegt. Zeit, zurück zu blicken und neue Vorsätze für 2019 zu fassen. Nächstes Jahr soll alles besser werden. Wobei einer der guten Vorsätze eigentlich schon sein müsste, diese nicht nur am letzten Tag des Kalenderjahres zu fassen, sondern an jedem Tag.

Ganz oben auf der Vorsatzliste stehen altbekannte Klassiker: mehr Sport machen, nicht mehr rauchen, abnehmen beziehungsweise weniger essen, weniger Alkoholtrinken, mehr Nachsicht zeigen gegenüber Fehlern anderer, mehr Zeit mit Freunden und der Familien verbringen, Stress vermeiden oder zumindest abbauen, und vieles mehr. Heutzutage kommen vielleicht noch Vorsätze hinzu wie nicht alle paar Minuten aufs Handy schauen oder weniger Zeit mit Facebook und Co. sowie am Monitor mit Spielen verbringen, sondern wieder mehr in der realen Welt leben. "Weniger Handy, Computer, Internet" - 2014 gaben nur 15 Prozent der Befragten als Vorhaben für das kommende Jahr an, in einer aktuellen Umfrage sind es bereits 25 Prozent.

Laut Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Forsa halten sich 22 Prozent der Befragten weniger als einen Monat lang an ihre Vorsätze für das nächste Jahr, sieben Prozent von ihnen sogar nur einige Stunden lang. Aber etwa die Hälfte der Befragten hat es drei Monate und länger geschafft. Experten raten deshalb, sich realistische Ziele zu stecken, auch bei den Neujahrsvorsätzen. Vielleicht schafft man es dann sogar zumindest bis zum "Wirf-Deine-Jahresvorsätze-über-Bord-Tag" am Dienstag, 17. Januar 2019.

Ein guter, minimalistischer Vorsatz an Silvester könnte ja wenigsten sein, 16 Tage lang durch zu halten. Da bleiben 349 Tage, um wieder in alte Muster zurück zu fallen, die Jogging-Hose nicht zum Laufen sondern zum Lümmeln auf der Couch anzuziehen, die Chips auf den Tisch zum Fernsehen zu stellen und die Flatrate am Handy aufzustocken.

© SZ vom 31.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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