Mitten in Erding:Der gezähmte Mensch

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Am Montag war Weltkatzentag. Rund 11,5 Millionen Stubentiger halten sich Menschen zu Hause als Dosenöffner. Auch wenn der Mensch es vielleicht ganz anders sieht

Von Gerhard Wilhelm

Am Montag war Weltkatzentag. Unglaubliche rund 11,5 Millionen Stubentiger halten sich Menschen zu Hause als Dosenöffner. Auch wenn der Mensch es vielleicht ganz anders sieht. Wohl nur wenige Tiere sind so genau erforscht worden. Und man weiß jede Menge über Katzen - zumindest was die Physis betrifft. Zum Beispiel, dass eine normale Hauskatze rund 50 Zentimeter lang ist und vier Kilogramm wiegt - es wurden aber auch schon Hauskater im Kleinlöwenformat gesichtet. Eine Katze hat 230 Knochen und damit 24 Knochen mehr als der Mensch. Ihre Körpertemperatur liegt bei 38,8 Grad und das Herz schlägt mit 110- bis 140-mal pro Minute doppelt so schnell wie das menschliche. Katzen sehen siebenmal schärfer als Menschen und haben einen ausgeprägten Geruchssinn.

Noch eines wollen die Forscher herausgefunden haben: Hunde sollen bei der emotionalen Intelligenz besser abschneiden. Angeblich können Katzen wenig mit den Gefühlsregungen ihrer Menschen anfangen. Warum auch? Katzen sind wahre Meister der Manipulation, der Dressur ihrer vermeintlichen Frauchen und Herrchen. Es hat nach ihnen zu gehen! Man will länger schlafen? Pustekuchen, wenn die Katze ausgeschlafen ist und Hunger hat. Wehe, man lässt sie länger alleine. Niemand kann einen mehr mit Missachtung strafen als ein Stubentiger. Katzen sind Experten darin, den Menschen zu etwas zu bewegen, was ihnen zum Vorteil gereicht.

Wie der Nachbarkater jüngst in einer 3-Phasen-Aktion gegen 21.30 Uhr. Erst wird Aufmerksamkeit erzeugt: einfach mit dem Kopf gegen die Terrassentür gepocht, bis auch der taubste Mensch kapiert, dass da ein hungriger Kater ist. Phase 2: Nähe und Sympathie erzeugen. Es wird um die Beine herumscharwenzelt und immer wieder das Köpfchen dagegen gedrückt. Phase 3: Treuherziger Blick und Megaschnurren. Ergebnis: Man holt ein paar Leckerli aus dem Schrank und bekommt inzwischen nicht mit, wer der Mörder im Film war.

© SZ vom 09.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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