Mitten in Erding:Besser wäre es zu Fuß gegangen

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Ob Auto oder Rad: Wer zu viel getrunken hat, sollte gar nicht fahren. Das bestätigt sich wieder einmal nach diesem Wochenende

Von Antonia Steiger

Alkohol und Autofahren, das hat sich noch nie vertragen. Alkohol und Radfahren galt im vergangenen Jahrhundert zwar noch als akzeptabel, heute hat sich diese Sichtweise jedoch grundlegend geändert. Wer trinkt, sollte zu Fuß gehen oder sich fahren lassen, das verdeutlicht der Polizeibericht des Wochenendes. Ein 23 Jahre junger Mann ist am frühen Sonntagmorgen mit einem Firmenwagen aus dem Luxussegment - die Polizei spricht von einem Neupreis von 200 000 Euro - so schnell über einen der Kreisverkehre im Erdinger Westen gerast, dass sein Wagen abhob und 21 Meter weit flog. Anschließend schlug der Wagen dreimal im Acker auf und kam nach 64 Metern zum Liegen. Ein Alkoholtest erschien den Beamten sinnvoll, sie stellten bei dem Fahrer zwei Promille fest. Der Mann hat sich im Gesicht und an der Wirbelsäule verletzt.

Deutlich schlauer wollte am Freitagabend ein 20-Jähriger mit ebenfalls etwa zwei Promille im Blut sein. Er radelte gegen 21 Uhr auf dem Radweg zwischen St. Koloman und dem Wörther Weiher. Aber auch ihm misslang sein Unternehmen gründlich: Ein herrenloser Hund griff ihn an und riss ihn vom Fahrrad. In der folgenden Rangelei biss ihn das Tier in den Arm und den Hals. Es handelt sich wohl nicht um schwere Verletzungen, wie die Polizei mutmaßt. Trotzdem kam der Mann zunächst mit dem Rettungsdienst in das Klinikum Erding.

Bei einer Befragung durch die Polizei zeigte sich dann aber, dass er reichlich Alkohol getrunken hatte. Die 1,94 Promille liegen laut Polizei weit jenseits des gesetzlichen Grenzwertes von 1,6 Promille für Radfahrer. Das heißt: Der Radfahrer bekommt eine Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr, unter Umständen wird ihm auch noch der Führerschein für eine Zeitlang entzogen. Um den Vorfall restlos aufzuklären, sucht die Polizei Zeugen, die den Hundeangriff beobachtet haben oder den Halter des Tieres kennen. Polizeibeamte fischen am Wochenende übrigens weitere sechs betrunkene Autofahrer aus dem Verkehr. Den Beamten bleibt die Hoffnung, dass diese Vorfälle all jenen Warnung sind, die es in der Freinacht wieder ganz besonders krachen lassen wollen.

© SZ vom 27.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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