Mitten in Erding:Auch Einbrecher sind online

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Wer im Urlaub ist, sollte es Dieben wirklich nicht zu einfach machen

Von Gerhard WILHELM

Woran erkennen Einbrecher, dass Hausherren nicht da sind? Jeder Polizist wird einem auf Anhieb wohl zehn Punkte herunterrasseln können, was man alles verkehrt machen kann. Vor allem predigen sie: Potenzielle Einbrecher sollten erst gar nicht auf die Idee kommen, dass für längere Zeit niemand zu Hause ist. Ein überquellender Briefkasten und Mülltonnen, die tagelang auf der Straße stehen, sind ein gutes Anzeichen dafür, dass Einbrecher sich genügend Zeit lassen können. Und: Rollläden, die konsequent verschlossen sind, bei Tag und Nacht, getreu dem Motto: "Hier ist niemand zu Hause. Das ist die Gelegenheit!" Okay, könnte auch eine Vampirfamilie dort wohnen. Die sind aber außerhalb von Transsilvanien und Hollywood nicht sehr verbreitet.

Die neuen Nachbarn gehören jedenfalls definitiv nicht dazu, und trotzdem ist schon bald zwei Wochen lang die Bude verrammelt. Muss man ja auch, das Haus steht ganz am Ortsrand. Doch wenn es sich um ganz normale Standardrollläden handeln sollte, dann ringt das einem Einbrecher nur ein Schmunzeln ab. Er schiebt sie einfach hoch. Bleibt nur noch zu hoffen, dass wenigstens die Fenster und Terrassentüren vollständig geschlossen sind und "wegen der Luft" nicht nur gekippt. Und zu hoffen bleibt außerdem, dass die potenziellen Schurken große, dicke Kerle sind. Das etwas kleinere Fenster zur Speisekammer hat nämlich kein Rollo. Ach ja: Die Haustüre hat auch kein Rollo.

Ein einfacher Schutz vor Einbrechern ist deshalb laut Polizei, sie nicht wissen zu lassen, dass keiner da ist. Also sollten Rollläden mittels Zeitschaltuhr oder von Nachbarn oder Freunden zu unregelmäßigen Zeiten geöffnet und geschlossen werden. Eine andere Zeitschaltuhr kann Lichter ein- und ausschalten und den Eindruck erwecken, dass jemand daheim ist. Aber auch das beste Vorgaukeln von Anwesenheit nutzt nichts, wenn auf dem Anrufbeantworter ein Spruch hinterlassen wird: "Die Familien Muster ist jetzt drei Wochen in Urlaub." Und wenn auf sozialen Netzwerken zusätzlich munter Bilder aus dem Urlaub gepostet werden. Denn auch Einbrecher gehen mit der Zeit.

© SZ vom 28.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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