Mitten in der Region:Platzreife für den Vierbeiner

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Es gibt immer wieder Situationen, in denen Herrchen oder Frauchen partout nicht auf ihren Hund verzichten möchte. Auf dem Golfplatz zum Beispiel. Und das ist mitunter schwierig

Kolumne von OTTO FRITSCHER

Manche Tierfreunde haben ihren Hund ja so gern, dass sie den vierpfötigen Liebling überallhin mitnehmen wollen, sogar ins Bett. Sehen sie auf einer Ladentür das "Wir müssen leider draußen bleiben"-Schild, fühlen sie sich sogleich diskriminiert, aber weit mehr fühlt sich vermutlich noch ihr Wauwau zurückgesetzt, der sogleich mit einem Leckerli getröstet werden muss. Und wer beim Joggen einen Hundebesitzer vorsichtig drauf hinweist, dass Hunde an der Leine zu führen sind, erntet häufig weit Deftigeres als nur böse Blicke. Sicher, das mögen Momentaufnahmen sein. Aber es gibt immer wieder Situationen, in denen Herrchen oder Frauchen nicht auf ihren Hund verzichten möchte.

Auf dem Golfplatz zum Beispiel. So ergeht es einem Mitglied des Golfclubs Starnberg, das sich darüber ärgert, dass Pepe, ein "achtjähriger, kniehoher und sehr wohlerzogener Mischling", wie die Besitzerin meint, nicht von Loch zu Loch mitlaufen darf, angeleint natürlich. Der Hund sei "absolut golfplatztauglich", heißt es in einem Schreiben an die Mitglieder des Golfclubs.

So sei es vorgekommen, dass sie "in diesem wunderbaren Golfsommer sehr wenig zum Spielen gekommen" sei "und häufig fremdgehen musste", etwa zum Golfclub Hohenpähl, wo das Mitführen von Hunden "unbeschränkt erlaubt" sei. Die Golfer dort hätten "ausnahmslos positiv" auf den Vierbeiner Pepe reagiert, nur eine Gastspielerin aus Starnberg nicht, erinnert sich die Hundefreundin. Wofür sie aber Verständnis habe, denn sie wisse, dass Hunde nicht in allen Menschen positive Gefühle wecken. Und dennoch: In der Mitgliederversammlung wird der Antrag behandelt, Hunde an einem Tag der Woche auf den Platz zu lassen. Dies sei die einzige Möglichkeit für Leute, die ihren Hund tagsüber nicht anderweitig unterbringen können, "ohne große Not" Golf zu spielen. Ob sich die Mitglieder tatsächlich als Hundefreunde erweisen? Sicher ist nur, dass Hunde ins Clublokal reindürfen - aber nicht mitstimmen können. Wau!

© SZ vom 08.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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