Mitten in der Region:Nostalgie am Vatertag

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Bud Spencer! Terence Hill! Mann, das waren Zeiten!

Kolumne von Alexander Kappen

Die Maibäume sind - landauf, landab - nun überall aufgestellt. Wer nicht dabei war und sichergehen will, kann das auf zahlreichen Handy-Beweisvideos in den sozialen Netzwerken nachprüfen. Also Haken dahinter. Aber nach dem Feiertag ist vor dem Feiertag. Kaum ist der 1. Mai rum, schon steht der Vatertag vor der Tür. Und der will gut geplant sein.

Während das Programm für einen 1. Mai sich quasi ganz von allein ergibt (wer keinen Maibaum aufstellen will, singt eben irgendwo auf einem Gewerkschaftstreffen ein paar kämpferische Arbeiterlieder), ist die Gestaltung des Vatertags kein Selbstläufer. Die Bollerwagen-mit-einer-bis-x-Kisten-Bier-Variante geht im Notfall immer. Aber es gibt in der Region natürlich diverse weitere Optionen, zwischen denen es sorgfältig auszuwählen gilt. Wieder rauf auf den "Heiligen Berg" in Andechs, um ein bisschen am Klosterbier zu nippen? Aber Vorsicht beim schwungvollen Après-Bier-Abstieg! Oder doch besser ins Ayinger Bräustüberl, um den Maibock zu den Klängen der Cadillacs zu verkosten? Man könnte aber der Bequemlichkeit halber - hier punktet das Argument der kurzen Wege - auch zum Vatertagsfrühschoppen nebst anschließender Grill-Sause beim Wirt ums Eck gehen.

Sicher, alles ganz nett. Das ultimative Vatertagsschmankerl bietet jedoch am 10. Mai das Freisinger Uferlos-Festival. Mal abgesehen davon, dass dort dem Vernehmen nach noch nie ein Vater hat verdursten müssen, gibt es da (Männerherz, was willst du mehr?) ordentlich was auf die Ohren: Es singt der Bud Spenzer Heart Chor.

Angekündigt sind Musik-Klassiker aus Bud-Spencer-und-Terence-Hill-Filmen, "Evergreens" wie "Trinity" oder "Bulldozer". Lieder, bei denen Mann sich an eine Zeit zurück erinnert, als er noch ein Männlein war. Eine Zeit, in der Actionfilme noch ohne großes Technik-Feuerwerk und literweise Blut auskamen. Die Action bestand darin, dass Spencer und Hill sich oder ihren Widersachern ein paar flotte Sprüche an den Kopf warfen, bevor es ausgiebig was auf die Mütze gab. Gerne auch mit der flachen Hand, das gibt die satteren Soundeffekte. Sympathischerweise trug bei diesen ausschweifenden Handgreiflichkeiten nie jemand auch nur einen Kratzer davon.

An all das wird man sich beim Konzert des Bud Spenzer Heart Chors am Vatertag sicher gerne erinnern. Und wer weiß, vielleicht singt er ja auch aus dem Film "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" das unvergessliche "Flying through the air" - womit wir gedanklich wieder die Brücke zum schwungvollen Après-Bier-Abstieg vom "Heiligen Berg" geschlagen hätten ...

© SZ vom 07.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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