Mitten in der Region:Zeit für ein besinnliches Fest

Für alles und jeden gibt es heutzutage einen Stammtisch.

Von Gerhard Wilhelm

Die Weihnachtszeit wird in Bayern gerne als die "stade Zeit" beizeichnet, als die stille Zeit. Doch still ist sie schon lange nicht mehr. Überall herrscht geschäftiges Treiben, Hektik, Stress. Alles muss noch vor Heilig Abend erledigt sein, als ob es kein Danach mehr gibt. Die Liste der Sachen, die man noch erledigen muss, wird von Jahr zu Jahr zumindest gefühlt länger und die Tage zum Abarbeiten weniger. In den Geschäften wird das Gedränge jeden Tag größer - und die Menschen gehetzter, aggressiver.

Nicht mehr viele wissen noch, um was es bei Weihnachten überhaupt geht. Um die Feier der Geburt von Jesus Christus als Geschenk an die Menschen, um Versöhnung und Frieden. In katholischen Gegenden wurde oft noch bis um 1900 zu Weihnachten zwar gefeiert, aber nichts verschenkt. Dass man den Kinder eine Kleinigkeit schenkt, hat sich im Mittelalter eingebürgert - aber am Nikolausabend. Heute kennen viele das Weihnachtslied "Süßer die Kassen nie klingen . . ." Und das Motto lautet: Schenkst du mir was, schenk ich dir was. Und der Wert der Geschenke, die man bekommt, sollte in etwa dem entsprechen, die man selber macht. Und an den Feiertagen hetzen wir von Termin zu Termin und übersehen, was am wichtigsten ist: Zeit. Zeit für sich, für die Familie, Eltern und Freunde. Zeit ist immateriell und kann mehr Freude bringen als alles Materielle. In diesem Sinne wünscht die Redaktion der Erdinger SZ allen Lesern ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest.

© SZ vom 17.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: