MITTEN IN DER REGION:Neue Visionen für den "Plan"

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Diese Endlos-Diskussion muss wohl irgendwann kurz nach der Schlacht von Gammelsdorf begonnen haben

Kolumne von Alexander Kappen

Man weiß schon gar nicht mehr, wie lange in Moosburg darüber gestritten wurde, welche Anzahl an Parkplätze man auf dem "Plan" benötigt. Diese Endlos-Diskussion muss wohl irgendwann kurz nach der Schlacht von Gammelsdorf begonnen haben und fand erst Anfang dieser Woche ein Ende, als der Stadtrat den überarbeiteten Vorentwurf zur Umgestaltung des Plans billigte, der künftig Platz für 25 Autos bieten soll. Klappe zu, Affe tot.

Also irgendwie schon. Irgendwie aber auch wieder nicht. Nur weil nun feststeht, wie viele Stellplätze es an dieser exponierten Stelle der Stadt künftig geben soll, heißt das noch lange nicht, dass die Parkplatz-Diskussion damit beendet ist. Statt der Anzahl geht es jetzt halt um die Anordnung und andere Feinheiten. So wurde in der jüngsten Stadtratsitzung munter darüber diskutiert, ob die hinteren 15 Parkplätze, die nicht im Einfahrtsbereich liegen, alle wie geplant links platziert werden sollen oder nicht vielleicht auch ein paar rechts. Noch sitzt im Stadtrat ja Gott sei Dank niemand, der fordert, sämtliche Parkplätze in Moosburg fortan nur noch stramm rechts anzuordnen.

Ebenso interessant wie die Frage, wo die Stellplätze hinkommen, ist die nach der richtigen Platzierung der Ladesäule für Elektroautos. Die ist Stand jetzt nämlich im hinteren Bereich der Parkplätze vorgesehen. Weil man im Moosburger Stadtrat aber nicht nur "Stand jetzt", sondern auch schon "Stand irgendwann mal" im Kopf hat, dachte Johannes Becher (Grüne) laut darüber nach, ob die Ladestation nicht vielleicht weiter vorne im Einfahrtsbereich sinnvoller wäre. Denn wenn die Kirchgänger in Zukunft mal nicht mehr mit dem Auto kommen, sondern mit ihrem Hoverboard direkt bis zu ihrer Sitzbank im benachbarten Kastulusmünster sausen, sind am Plan ja womöglich ein paar weitere Parkplätze entbehrlich. Dann könnte man die hinteren auflösen. Aber, so die Überlegung, dann stünde die Ladesäule für E-Autos blöderweise genau dort, wo gar keine E-Autos mehr parken dürfen. Na ja, so weit sind wir ja noch nicht. Allerdings hat die Sache auch vorher schon einen Haken. Vorgesehen sind am Plan Kurzzeitstellplätze für maximal 30 Minuten. Und um einen ausgewachsenen City-Elektro-SUV in dieser Zeit aufzuladen, müsste man dort schon eine Säule mit ordentlich Wumms installieren. Oder man nutzt den Bereich um die Säule einfach als Raucherecke. Zum Aufladen einer E-Zigarette wird die halbe Stunde ja wohl noch reichen.

© SZ vom 17.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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