Mitten in der Region:Nach rinks oder lechts?

Alles klar? Lustiger Schilderwald in Gilching. (Foto: privat)

Die deutschen Autofahrer mögen es übersichtlich. Doch manchmal sorgt der Schilderwald eher für Verwirrung

Kolumne von Carolin Fries

Die deutschen Autofahrer mögen es übersichtlich. Laut einer Umfrage des ADAC kritisieren 72 Prozent die Flut der Straßenschilder, sie fühlten sich davon überfordert, heißt es. Nun, wer zuletzt im Landkreis Starnberg unterwegs war, der mag dieser Studie uneingeschränkt zustimmen. Kreuz und quer irren die Autofahrer umher, weil mal hier und mal dort für die Westumfahrung asphaltiert und markiert wird. Der Gemeinderat Gilching hat sich deshalb jüngst mit der Frage beschäftigt, wer eigentlich wortwörtlich "dämlicher" ist: Die Autofahrer oder die Menschen, die sich die Umleitungen und deren Beschilderung ausdenken.

Wie es scheint, sind der Gemeinde dabei zuletzt die Schilder ausgegangen, wie das Foto eines Lesers belegt. Umleitung in Richtung links? Mist, ist keins mehr da. Wurscht, dann nehmen wir einfach eines, das nach rechts weist, und stellen es auf den Kopf. Wegweiser ist schließlich Wegweiser, der halbwegs dämliche Autofahrer wird's schon kapieren - oder? Inzwischen ist das umgekehrte Schild wieder weg. Glaubt man Augenzeugen, soll es auch nicht richtig funktioniert haben.

Das mag daran liegen, dass Autofahrer hierzulande grundsätzlich ein großes Vertrauen in Straßenschilder haben. Auch das hat die Umfrage des Automobilclubs ergeben. Widersprächen sich ihre Anweisungen und die des Navigationssystems, so glaubten im Zweifelsfall 85 Prozent den Schildern und nur zwölf Prozent der Elektronik. Da hat man vermutlich nur sehr wenige Gilchinger befragt.

© SZ vom 06.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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