Mitten in der Region:Konkurrenz für Hawaii

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Wenn man an die Hotspots des internationalen Wellenreitens denkt, dann kommt einem Hawaii in den Sinn. Das dürfte sich bald ändern. Hallbergmoos reitet gerade die Riesenwelle

Kolumne von Alexander Kappen

Wenn man an die Hotspots des internationalen Wellenreitens denkt, dann kommt einem Hawaii in den Sinn. Oder das kalifornische Orange County. Zu den Klassikern zählen außerdem die Byron Bay in Australien oder Peniche, Mundaka und Biarritz an der europäischen Atlantikküste. Erdings Nachbarlandkreis Freising spielt in der Surferszene, nun ja, sagen wir: eine eher unauffällige Rolle. Bis jetzt.

Die Kommunen im Landkreis starten derzeit eine aufsehenerregende Wassersportoffensive und versuchen, die ganz große Welle zu reiten. Wenn schon aus dem Nationalpark Isarauen bislang nichts geworden ist, dann soll sich die Region um Freising wenigstens als Surferparadies einen Namen machen. Auf ganz dicke Hose machen sie in Hallbergmoos, wo auf einem 32 000 Quadratmeter großen Areal im "Munich Airport Business Park" (MABP) eine riesige Wellenanlage entstehen soll - die weltweit erst dritte kommerzielle Anlage mit laufender Welle, auf der Ritte bis zu 100 Metern Länge möglich sein sollen.

Dumm nur, dass sie im wenige Kilometer entfernten Eching auch unter die Beach Boys gehen und einen eigenen Surfpark installieren wollen. Und da kommen ihnen die hoch trabenden Pläne der Nachbarn gerade nicht so gelegen. Im Echinger Rathaus sehen sie darin eine unliebsame Konkurrenz und stellen sich die Frage, warum man denn alles doppelt brauche? Na ganz einfach: Weil es in jedem vernünftigen Skigebiet auch mehr als nur eine Piste gibt, Freunde der Sonne!

Also: Nicht lange rumjammern, sondern sich zusammentun und gemeinsam als Wasser- und Après-Sportregion "Surf und sauf" zusammentun. Man könnte einen Shuttlebus einrichten, der regelmäßig zwischen den lokalen Surfparadiesen pendelt. Wenn die Betreiber des Moosburger Aqua-Parks dann auch mal irgendwann einen Bebauungsplan einreichen und mit ihrer Wakeboard-Anlage ernst machen, könnte auch diese in den Fahrplan aufgenommen werden. An den Bussen werden hinten - wie man es aus Skigebieten kennt - Halterungen für Surf- und Wakeboards montiert, in denen man bequem die Sportgeräte der Fahrgäste transportieren kann.

Und falls spontan auch ein paar FKK-Freunde zusteigen und zum Pullinger Weiher gebracht werden wollen, ist das vom Platz her kein Problem - für ihr Hobby brauchen die ja zumindest nicht viel Gepäck.

© SZ vom 28.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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