Mitten in der Region:Kleine Planungshilfe

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Das mit dem Wetter ist so eine Sache. Sich irgendwas im Freien vorzunehmen, hat heuer viel von einer Lotterie

Von Alexander Kappen

Das mit dem Wetter ist ja immer so eine Sache. In diesem Sommer noch mehr als in allen anderen. Sich irgendwas im Freien vorzunehmen, hat heuer immer ein bisserl, oder auch ein bisserl mehr, von einer Lotterie. Wir führen sozusagen ein Lottoleben. Denn nur weil's an ein, zwei Tagen schön ist, heißt das ja nicht, dass einem am dritten Tag nicht das nächste Jahrhundert-Orkanböen-Platz-Stark-und-sonst-was-Regen-samt-Hagel-Unwetter um die Ohren fliegt. Wer ein großes Fest plant, hat eben Glück, so wie die Organisatoren des Moosburger Altstadtfests, oder auch nicht. So wie die Marketinggenossenschaft, die ihre Sommernacht trotz aufwendiger Vorbereitung absagen und ersatzlos streichen musste. Auch beim Sinnflut-Festival in Erding ist man sich noch nicht so sicher wie es ausgeht.

An welchem Tag genau man also so ein Open-Air-Event durchziehen kann, vermag niemand zu sagen - dafür weiß man aber umso genauer, wann man eine Gartenparty oder sonstiges auf keinen Fall ansetzen sollte: an dem Termin, an dem das Neustadtfest stattfindet. Oder sagen wir besser: stattfinden soll. In Moosburg ist es - vermutlich seit dem Ende der Eiszeit, mindestens aber seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - ein ungeschriebenes Gesetz, dass es pünktlich zum Neustadtfest regnet, stürmt oder schneit. Oder alles zusammen. Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber der Neustädter ist ein grenzenloser Optimist, er versucht es immer wieder auf's Neue. Heuer riefen die Organisatoren alle "Gönner und Sympathisanten" frohen Mutes auf, sie sollten den 11. und 12. Juni "ROT-WEISS im Kalender anstreichen!" und versprachen ihnen beim Neustadtfest am TSV-Platz einen großen "Biergarten mit zahlreichen kulinarischen Schmankerln und köstlichem Bier vom Fass". Was daraus geworden ist, kann man auf der Facebook-Seite des TSV Moosburg lesen, wo dieser Tage alle "Freunde, Gönner, Wohlgesinnte" erfuhren, dass das Neustadtfest nun am 13. und 14. August "wiederholt" wird, nachdem beim ersten Versuch "es der Wettergott nicht besonders gut mit uns gemeint hat". Somit wäre - unberechenbarer Sommer hin oder her - wenigstens geklärt, was wir am 13. und 14. August machen: Wir verbringen ein verregnetes Wochenende vor dem Fernseher.

© SZ vom 22.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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