Gut heimgekommen aus dem Urlaub? Die Blockabfertigung vor dem Tauerntunnel und den Stau vor dem Irschenberg auf der Salzburger Autobahn wieder einmal geduldig ausgesessen? Oder hat es wieder recht gefuchst, weil wie immer die andere Schlange schneller vorangekommen ist? So ist es aber doch: Egal, auf welcher Spur man es versucht, nebenan ziehen die anderen Autos vorbei, während der Vordermann schon mal den Motor abstellt, weil sich gar nichts mehr rührt.
Anderer Ort, gleiches Phänomen: "15 bidde 14", näselt die Kassiererin im Supermarkt in ihr Mikrofon, oder: "Stornoschlüssel". Nie, aber wirklich niemals passiert so etwas in der Nebenschlange, sondern immer nur in der eigenen. Und zwar dann, wenn der ganze Krimskrams schon auf dem Band liegt und es für einen eiligen Spurwechsel zu spät ist. Das gilt natürlich auch für die Premiere des Auszubildenden beim Wechseln einer Papierrolle. Dann ist klar, dass es etwas länger dauert.
"Zweite Kasse!" Wenn dieser Ruf erklingt, so lange ein geschickter Spurwechsel noch möglich ist, wird es spannend, sobald ein Angestellter in Sichtweite kommt, denn keiner weiß, welche Kasse er erwählt. Driftet er eher nach links rüber oder wo wird er Platz nehmen? Wer zu hoch pokert und zu früh springt, riskiert, dass er doof, nämlich daneben steht. Wer zu spät aus der Deckung kommt, landet wieder nur am Ende einer Schlange.
Es ist wie beim Roulette, wo die Kugel erst ganz am Schluss in ihr Fach fällt, so gibt auch die versierte Supermarkt-Fachkraft erst im letzten Moment eine Tendenz zu erkennen, wohin die Reise geht, und verzieht dabei keine Miene. Nur kürzlich schlendert doch dieser junge Mann mit einem fröhlichen Gesicht ums Regalende und winkt: "Kommen's doch zu mir rüber!" Die anderen nebenan haben das einen Deut zu spät erkannt. Ätsch.