Es gibt ja bekanntlich viel mehr Katzen in Deutschland als Hunde, was ja auch nicht weiter verwunderlich ist, weil die Samtpföter erheblich pflegeleichter sind als Hunde. Nur sieht man diese Katzen viel seltener, sie müssen ja auch nicht mehrmals täglich Gassi geführt werden - und sie kommen auch nicht so oft mit der Öffentlichkeit in Konflikt. Bei den Hunden kann das schon anders sein, wenn sie wieder mal von widerwilligen Hundebesitzern nicht an die Leine genommen werden, obwohl große Schilder mit der Aufschrift "Leinenzwang" eine eindeutige Sprache sprechen - wie im Erdinger Stadtpark. Immer wieder geht so ein "Das-macht-er-doch-sonst-nicht-Hund" auf einen Jogger los, der sich dann - hoffentlich - des Schnüfflers und Kläffers furchtlos zu erwehren weiß. Wer noch mutiger ist, kann auch in einen Disput mit dem verantwortlichen Hundebesitzer treten, was allerdings meist so erfolgreich ist, wie der Sempt zu erklären, doch mal in die andere Richtung zu fließen.
Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Ganz sicher reagieren Hundebesitzer auf Ansprache, wenn sie mit den Worten "Ist der süß!" beginnt. Meist sind damit kleine Hunde gemeint, und wenn dann auch noch die Fellfarbe weiß ist, kann man davon ausgehen, dass es sich um einen kleinen Kläffer handelt, der mühelos in die Handtasche der Besitzerin passt. Weiß scheint überhaupt nicht nur bei Autos, sondern auch bei Hunden die Trendfarbe zu sein. Wobei nicht ganz klar ist, warum. Denn ein heller Hund schmutzt bekanntlich schneller als ein braun-schwarzer Zottel, und dann muss er einer mühsamen Säuberungsaktion unterzogen werden. In diesem Fall ist Weiß quasi eine Fehlfarbe. Handwäsche heißt es dann, was ja nicht so einfach ist, weil Hundewaschanlagen noch nicht erfunden worden sind.
Fragt sich, was nach Autos und Hunden als nächstes Weiß werden wird. Die Weste von Menschen, die am liebsten einen weiten Bogen um das Finanzamt machen? Oder die Trendfarbe wechselt, es wird ja Herbst, von Weiß zu Grau.