Mitten in der Region:Drohnenjäger auf Augenhöhe

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Bis in den letzten Winkel des Globus' gilt: Big Brother is watching you - im Internet und überall. Unter anderem sind Drohnen daran schuld. Für den Flughafen sind sie stets ein Thema

Kolumne von Stefan Salger

Trump bastelt an einer Space-Force, Putin lässt Superraketen für den Krieg der Sterne entwickeln. Und bis in den letzten Winkel des Globus gilt: Big Brother is watching you - im Internet und überall. Unter anderem sind Drohnen daran schuld. Mittlerweile hört man zwar weniger von den fliegenden Kameras, aber für den Flughafen ist es stets ein Thema. Genauer gesagt, wenn den Piloten beim Anflug wieder mal so ein Ding sozusagen fast an der Scheibe klebt. Aber jetzt gibt es eine Lösung, wie man die lästigen Biester los werden kann. Und die kommt aus der Region. Ein Blick an die Livry-Gargan-Straße in Fürstenfeldbruck genügt, um sich davon zu überzeugen. Dort ist die High-Tech-Firma ESG ansässig. Und im Schatten des Gebäudekomplexes steht ein silbrig glänzender Kastenwagen mit Teleskopmast auf dem Dach und ein Anhänger mit blickdichtem Aufbau. Könnte auch als Superlaserkanone durchgehen für die Bekämpfung extraterrestrischer Angreifer. Die Wahrheit ist irdischer: Wer mal eben mit einem ferngesteuerten Quadrocopter illegal ein paar Fotos durch die Fenster von ESG schießen will, dem könnte eine Bruchlandung bevorstehen. Denn der Kastenwagen mit dem Teleskopmast und den vielen elektronischen Augen ist Guardion, eine "modulare Drohnenabwehrlösung", die ESG in Kooperation mit anderen Partnern aus der Militär- und Sicherheitstechnik-Branche entwickelt hat und die sich bereits beim G-7-Gipfel 2015 in Elmau, beim Besuch des damaligen US-Präsidenten Barack Obama auf der Hannover Messe 2016 und zuletzt während des G-20-Gipfels in Hamburg im Juli 2017 bewährt hat. Geeignet ist Guardion laut ESG auch für den Schutz von Kernkraftwerken oder Gefängnissen vor Kriminellen, Terroristen oder Spionen.

Einen Luftkampf mit scharfen Waffen, Blitz und Donner braucht nun aber niemand zu befürchten: Abgeschossen wird nichts. Per "Jammer" wird der Funkkontakt zur Fernsteuerung unterbrochen. Dann landen bekannte ebenso wie unbekannte Flugobjekte auf Irrwegen unsanft auf dem Boden der Tatsachen.

© SZ vom 21.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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