Mitten in der Region:Bei Fuß, Spitzweg!

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Tiernamen können einiges über ihre Besitzer aussagen. Manche Namen sind schon sehr irritierend

Von Ingrid Hügenell

Tiernamen können einiges über ihre Besitzer aussagen. Wer seinen Papagei Polly, seine Katze Miezi und seinen Hund Bello nennt, ist vermutlich nicht allzu fantasiebegabt. Italienische und sonstige ausländische Namen lassen auf eine gewisse Affinität zum Land der Wahl schließen. Dabei haben Pferde aus Island natürlich standardmäßig isländische Namen. Zuweilen liegt es am Züchter, wenn Tiere seltsam anmutende Namen haben, wie bei dem Meerschweinchen T-Max, das die Züchter nach einem Motorrad benannten, weil der Name wie alle dieses Wurfs mit einem T anfangen sollte. Die Besitzer nennen den kleinen Kerl liebevoll Mäxchen - oder Mopsi, was allerdings mehr über dessen Fressgewohnheiten aussagt als über die Besitzer.

Neulich im Park kommt ein kleiner Hund vorbei, er sieht aus wie eine Mischung aus Foxl und Dackel. Vielleicht ist das auch eine eigene Rasse, man verliert da leicht den Überblick. Jedenfalls trottet er mit hoch erhobener Nase und klackernden Krallen dahin. Er heißt, so steht es auf seinem Geschirr, Spitzweg. Sein Herrchen sieht ganz alltäglich aus - nicht besonders alt und nicht besonders jung, nicht dick und nicht dünn, nicht besonders modisch gekleidet. Aber vielleicht ist er ein leidenschaftlicher Besucher von Kunstausstellungen und Museen? Ein Kunstkenner, ein Kritiker gar? Einer allerdings, der eher der Romantik und dem Biedermeier zugeneigt ist als dem Surrealismus, der Hund heißt ja schließlich nicht Picasso.

Oder vielleicht hat er den Namen doch nach Aussehen und Charakter vergeben: So keck, wie der kleine Hund daher kommt, so drollig, wie er die Nase in den Wind reckt, könnte er auch gut in einem Spitzweg-Bild auftauchen.

© SZ vom 17.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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