Mitten im Netz:Taxifahrer ist Star in sozialen Medien

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Weil er offenbar noch nie etwas von einem Wildschwein gehört oder gesehen hatte, wird der Mann nun bekannt

Kolumne von Birgit Goormann Prugger

Manche Nachrichten machen einfach gute Laune. Und das nachhaltig. Zum Beispiel am Montag die Meldung von dem 49-jährigen Taxifahrer, der offenbar in seinem Leben noch nie etwas von einem Wildschwein gehört oder gesehen hatte. Anders war es nicht zu erklären, dass er das Tier, das er da mit seinem Auto auf der Staatsstraße 2084 auf dem Weg von Attaching nach Schwaigermoos gerammt hatte, der Polizei gegenüber als "großen Hamster mit sehr großen Zähnen" beschrieb.

Damit hat er es jetzt mit Hilfe der Sozialen Medien zu wahrlich überregionaler Berühmtheit gebracht. Im Vergleich dazu war die Hochzeit von Heidi Klum mit diesem Jungspund von Tokio Hotel auf Capri nur eine lächerliche Provinzposse. Da jedenfalls hat sich die Polizei nicht noch einen Tag später via Twitter und Facebook zu Wort gemeldet. In diesem Fall mit einem Foto, das ein ziemlich großes Wildschwein (O-Ton Polizei: auf bayerisch auch "Wuidsau"genannt) neben einem ganz kleinen Hamster zeigt. "Kleine Tierkunde" nennt sie das und wird dafür im Netz gefeiert.

"Ich musste gestern schon so lachen. Schön, dass es auch mal solche Dinge gibt. Und überhaupt: vielleicht hatten Außerirdische ihre Finger im Spiel?", fragte da ein User. Die Antwort der Polizei lautete in diesem Fall: "Diesbezüglich stecken wir noch in den Ermittlungen.... aber könnt schon sein". Durchaus verständlich ist in diesem Fall folgende Frage eines Users, ob bei dem Taxifahrer denn auch ein Alkoholtest vorgenommen worden sei. "Der Taxifahrer war nüchtern", versichern hier die Ordnungshüter mehrfach auf Nachfrage und nein, dieser große Hamster, der sei kein Wolpertinger gewesen und wohl auch kein "Riesenzahnriesenhamster", wie von einem anderen Scherzkeks vermutet wurde.

Und dann kommt noch der Gruß eines auswärtigen Mitbürgers von jenseits des Weißwurstäquators, wo es keine Wolpertinger gibt: "Liebe Polizei Oberbayern, ich als Rheinländer ziehe den Hut vor euch, bleibt so und bewahrt euch euren Humor, echt cool!". Das kann man in diesem Fall einfach mal so stehenlassen.

© SZ vom 12.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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