70 Millionen Euro in der Kasse:Erding stockt Rücklagen auf

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Haushalt 2016 hat Rekordvolumen von 87 Millionen Euro

Von Antonia Steiger, Erding

Mehr als 33 Millionen Euro hat die Stadt Erding im vergangenen Jahr an Gewerbesteuern eingenommen. Das ist sogar für den Kämmerer Hermann Held ein Grund zu lächeln, wie er sagte, als er am Dienstag in der Sitzung des Stadtrates den Jahresabschluss 2016 präsentierte. Auch die Einnahmen aus der Einkommenssteuer und aus der Grunderwerbssteuer stiegen im Vergleich zum Ansatz, so dass am Ende der Verwaltungshaushalt des Jahres 2016 ein Rekordvolumen von 87,38 Millionen Euro umfasst. Noch wichtiger ist allerdings, was ganz unten bei der Rechnung herauskommt: Statt die Rücklagen um gute elf Millionen zu schmälern, packte der Kämmerer Ende 2016 weitere gut zehn Millionen Euro drauf: Die Stadt Erding hatte zum Jahreswechsel daher knapp 70 Millionen Euro auf der hohen Kante. Ein Umstand, der den vorsichtigen Kämmerer umgehend dazu bewog, mahnend darauf hinzuweisen, dass die Stadt Erding vor großen Aufgaben stehe. Er dachte wohl an den neuen Bahnhof, die Nordumfahrung und die millionenschwere Sanierung der Mittelschule am Lodererplatz. Diese Projekte würden die Rücklagen "stark gegen Null tendieren" lassen.

Am Dienstag erfreute man sich zunächst jedoch an den glänzenden Zahlen des Jahres 2016. Wie gut das Erdinger Rathaus gewirtschaftet hat, lässt sich an einer Zahl ablesen: Gute 20 Millionen Euro betrug der Überschuss im Verwaltungshaushalt, in dem die laufenden Einnahmen und Ausgaben abgebildet werden. Unter anderem mussten knapp vier Millionen Euro weniger für den Verwaltungs- und Betriebsaufwand ausgegeben werden, zum Beispiel für den Unterhalt der Grundstücke und Gebäude und für Geschäftsausgaben, aber auch das Personal kostete weniger als erwartet, und auch die Ausgaben für Zuweisungen und Zuschüsse konnten geringer gehalten werden. Der Überschuss von 20 Millionen Euro wandert komplett vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt, aus dem heraus die Stadt Erding ihre Investitionen bezahlt. Weil wie jedes Jahr aber viele Investitionen nicht wie geplant in Angriff genommen werden konnten, musste der Kämmerer auch viel weniger Rechnungen bezahlen. In seinem Bericht ist die Rede unter anderem von Straßenbaumaßnahmen, von der Freizeitanlage Erding Nord, der Lodererschule und dem Heimatmuseum. Es ergaben sich auf diese Weise Einsparungen in Höhe von 13,4 Millionen Euro. Und das führt am Ende zu der Erhöhung der Rücklagen auf nun 70 Millionen Euro.

© SZ vom 27.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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