Messe in der Stadthalle Erding:Die Polizei ist unterwegs

Lesezeit: 2 min

Die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt um diese Jahreszeit, man spricht von Dämmerungseinbrüchen. Wie man sich schützt, zeigt die Messe. (Foto: Polizei)

Wie jedes Jahr häufen sich die Einbrüche, wenn die Dämmerung früher einsetzt. Wie man sich schützen kann, darüber kann man sich Wochenende informieren

Von Regina Bluhme, Erding

Gleich mehrere Einbrüche hat die Polizeiinspektion (PI) Erding für das vergangene Wochenende gemeldet. Die Zahlen seien in letzter Zeit angestiegen, ist bei der PI zu erfahren. Wie man sich gegen Einbrüche wappnen kann, darüber informiert am Wochenende, 24. und 25. November, die Einbruchschutzmesse in der Stadthalle Erding. Dort präsentieren 20 Aussteller das Neueste an Sicherungstechnik Alarm- oder Videoanlagen. Auch die Kripo Erding ist dabei und hält einen Vortrag über "Einbruchschutz für Ihr Eigenheim - wirksame Maßnahmen und Umsetzung". In der nächsten Zeit will die Polizei zudem verstärkt in Zivil Streife fahren.

"Einbrüche hatten wir bislang relativ wenige, aber in letzter Zeit steigen die Zahlen an", sagt Harald Pataschitsch, stellvertretender Inspektionsleiter von Erding. Sieben bis acht Einbrüche waren es jüngst, schätzt er. Woran die Steigerung liegt, könne er nicht sagen. Womöglich an der frühen Dämmerung jetzt im November, die Zeit werde von Einbrechern bevorzugt genutzt. Oft werde es den Dieben aber zu einfach gemacht, sagt der Erdinger Vize-Polizeichef. So komme es in Mehrfamilienhäusern immer wieder vor, dass die Haustür offen stehe oder nicht richtig ins Schloss eingeschnappt sei. Das nutzen Diebe aus.

Bei den Einbrüchen am Wochenende waren in einem Gemeinschaftskeller in der Theodor-Ortner-Straße mehrere Kellerabteile aufgebrochen worden. Von Samstag auf Sonntag waren am Lodererplatz in Erding in einem Gemeinschaftskeller mehrere Abteile an der Reihe. Am Samstag hat ein 61-Jähriger die Polizei verständigt, weil er an der Terrassentür seines Hauses in Langenpreising Einbruchspuren festgestellt hatte.

Pataschitsch rät zu "hochwertigen Fenster- und Türensicherungen", auch zu absperrbaren Fenstergriffen. Ein gewisser Schutz könnten Zeitschalter für Licht oder Rollos geben, aber ein Profi, der das Objekt mehrmals beobachte, werde sich dadurch kaum täuschen lassen. Es sind aber auch kleine Dinge, die helfen: zum Beispiel die Tür beim Weggehen nicht nur zuziehen, sondern zusperren. Den Schlüssel unter der Fußmatte und einem Blumenkübel zu verstecken, sei keine gute Idee. Nicht zuletzt könnte auch die soziale Kontrolle helfen, "zum Beispiel sich mit dem Nachbarn absprechen, dass man gegenseitig aufs Haus ein Auge hat", so Pataschitsch.

Michael Döring, Geschäftsführer der Erdinger NMC-Unternehmensgruppe, die sich auf Sicherheitstechnik spezialisiert hat, weiß, dass seit Jahren die Nachfrage nach Alarmanlagen steigt. Viele wollten eine Videokamera installieren, doch das alleine sei nicht abschreckend. "Ein Einbrecher, zumindest ein professioneller, kommt selten ohne Maske." Döring empfiehlt die Kombination mit Alarmanlagen. Lichtzeitschalter haben seiner Ansicht nach ebenfalls wenig Erfolg, wenn Profis am Werk sind. Was sich aber gut bewährt habe, seien Bewegungsmelder, die den Außenbereich gut ausleuchteten.

Bei der Messe in der Stadthalle erfahren Privatleute wie Gewerbetreibende "Grundlegendes zum Thema Einbruchschutz und zur neuesten Sicherheitstechnik". Das Angebot umfasse mechanische und elektronische Sicherungstechnik wie Fenster- und Türensicherungen, Kellerschachtsicherungen, Gitter, Tresore, Brandmelder, Türsprechanlagen mit Kameras oder "Zutrittskontroll- und Berechtigungssysteme". An beiden Tagen hält die Kriminalpolizei jeweils um 14 Uhr einen Vortrag zum Thema "Einbruchschutz für Ihr Eigenheim - wirksame Maßnahmen und Umsetzung".

Auch wenn die tatsächliche Beute bei einem Einbruch nicht immer groß sei, so könnten laut Harald Pataschitsch zum Beispiel durch Zerstörungen an der Eingangstür oder am Haus schnell "ein paar hundert oder ein paar tausend Euro zusammen kommen". Vom materiellen Schaden einmal abgesehen, würden nicht wenige Einbruchsopfer unter dem beklemmenden Gefühl leiden, dass ein Fremder sich in ihren vier Wänden zu schaffen gemacht hat. Wie Pataschitsch mitteilt, wird die Polizei jetzt öfters bei Dunkelheit in Wohngegenden in Zivil Streife fahren. Aber einen Einbrecher auf frischer Tat zu ertappen, "das wäre ein Glücksfall".

Die Einbruchschutzmesse ist am Samstag und Sonntag, 24. und 25. November, jeweils von 10 bis 17 Uhr in der Stadthalle Erding geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.einbruchschutzmesse.de

© SZ vom 21.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: