Mein Lieblingsstück:Ein besonderer Nussknacker

(Foto: Christian Endt)

Weihnachten ohne dieses Erbstück ist für Doris Rauscher unvorstellbar

Von Stella Vogl

Die Adventszeit ist auch eine Zeit der Rituale und Traditionen. Wir haben für unsere Serie "Mein Lieblingsstück" Menschen gefragt, welches weihnachtliche Accessoire bei ihnen nicht fehlen darf:

"Soweit ich mich erinnern kann, war er im Advent immer da." Seit gut 45 Jahren kann Doris Rauscher auf einen treuen Begleiter in der Adventszeit zählen. Denn Weihnachten ohne ihren bunt bemalten Nussknacker kann sich die SPD-Landtagsabgeordnete gar nicht vorstellen. Der eher unkonventionelle Nussknacker ist dabei nicht nur "ganz wunderbar" geeignet, um Haselnüsse zu knacken, sondern ist zugleich auch ein Familienerbstück. Er wurde nämlich von ihrem Vater, einem gelernten Töpfer, handgefertigt. Seitdem er 2016 starb, hält der Nussknacker die Erinnerung an die Weihnachtszeit in Rauschers Kindheit aufrecht. "Mein Vater hat viel für uns selbst gemacht. Holztiere, Tischchen oder eine Puppenküche." Sie denkt dabei an die gemeinsamen Bastelnachmittage und an die selbstgebastelten Strohsterne. Während Rauscher das Unikat stolz auf dem Schoß hält, schwingt bei eingehender Betrachtung ein wenig Belustigung mit: "Er ist jetzt nicht so typisch bemalt. Fast ein wenig expressionistisch. Was sich mein Vater damals genau gedacht hat, weiß ich auch nicht", sagt sie. Denn statt in den klassischen Rot- und Grüntönen erstrahlt der beachtliche Nussknacker in pinken, roten und blauen Farben. Doch gerade deswegen freut sie sich immer wieder über den wohlbekannten und "witzigen" Anblick. "Mittlerweile weiß ich den Wert auch zu schätzen."

© SZ vom 11.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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