Viele Sicherheitslücken
Zum Artikel "Gesundheitsamt nutzt Luca-App" in der SZ Erding vom 6. Mai
Mit Erstaunen habe ich gelesen, dass das Landratsamt und das Gesundheitsamt zukünftig die LUCA-App für das Registrieren in Geschäften und in der Gastronomie einsetzen wollen, und dass sich die Bürger deshalb mit der App vertraut machen und diese nutzen sollen. Hier wird meiner Meinung nach eine App favorisiert, die von vielen ausgewiesenen Sicherheitsexperten und Datenschutzexperten (und nicht nur vom Chaos Computer Club) als untauglich angesehen wird, den damit verbundenen Zweck der Nachverfolgung zu erreichen, da sie viele Sicherheitslücken aufweist, die unter anderem eine Manipulation der Daten ermögliche. Zudem führt nach Meinung der Experten die zentralisierte Sammlung der Daten bei einem Privatunternehmen dazu, dass sich trotz der Verschlüsselung anhand der Metadaten jederzeit Bewegungsprofile der Personen erstellen lassen. Und die umfassende Datensammlung an einer zentralen Stelle berge zudem ein massives Missbrauchspotential und das Risiko von gravierenden Datenleaks. Dabei gibt es mit der Corona Warn-App, die ja nicht von einem Privatunternehmen, sondern vom Robert-Koch-Institut unter Einsatz nicht unbeträchtlicher Steuermittel entwickelt wurde, eine wesentlich datensparsamere, dezentrale und deutlich sichere Alternative, die ebenfalls die Möglichkeit bietet, sich bei Veranstaltungen, Geschäften und in der Gastronomie zu registrieren. Warum das Landratsamt nicht auf diese in meinen Augen deutlich bessere Alternative setzt und lieber eine App eines Privatunternehmens verwenden möchte, ist mir vollkommen unerklärlich. Auch Apps in anderen Staaten arbeiten mit einer vergleichbaren Technologie wie die Corona Warn-App und haben sich in der Praxis schon bewährt. "Die mit dem LUCA System verbundenen Risiken erscheinen völlig unverhältnismäßig, da sie den erwarteten Nutzen deutlich überwiegen", schreiben die Experten. Dem kann ich mich nur anschließen. Thomas Armbrüster, Erding