Lengdorf:"Viel schlimmer als erwartet"

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Auch CSU-Bürgermeister fordert Tempolimit gegen den A 94-Lärm

Von Philipp Schmitt, Lengdorf

Die CSU-Bürgermeister aus Dorfen, Lengdorf und Pastetten fordern rasche Gegenmaßnahmen gegen den A 94-Lärm. Heinz Grundner, Gerlinde Sigl und Cornelia Vogelfänger sagten bei der Aufstellungsversammlung für die CSU-Kreistagsliste in Lengdorf, dass die Lage "viel schlimmer als erwartet" sei. Grundner schloss sich der Forderung der Dorfener Grünen, des Bund Naturschutz' und der Aktionsgemeinschaft gegen die Isentalautobahn nach Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der neuen Autobahn an.

"Wir haben bis zur Stadtmitte hinein Lärmbelastungen", sagte Grundner, "das ist ein unhaltbarer Zustand, wir müssen möglichst gemeinsam dagegen kämpfen." Grundner teilte weiter mit, dass er bereits einen harschen Brief an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) konzipiert habe. Als erste Maßnahme fordert Grundner ein Tempolimit zur sofortigen Senkung des Lärmpegels. Daneben brauche es eine genaue Analyse der Ursachen für den Lärm. Es müsse geklärt werden, warum der Lärmschutz offensichtlich nicht wie geplant funktioniere: "Meine Forderung geht dahin, die Geschwindigkeit auf der Autobahn zu reduzieren, bis Ergebnisse der Untersuchung vorliegen und man genau weiß, woran es liegt und wie der Lärm vermieden werden kann."

Die Lengdorfer Bürgermeisterin Gerlinde Sigl berichtete ebenfalls von vielen Protesten der vom A 94-Lärm betroffenen Bürgern. Sie appellierte an Landrat Martin Bayerstorfer sowie die Abgeordneten Ulrike Scharf und Andreas Lenz (alle CSU) für rasche Nachbesserungen beim Lärmschutz zu sorgen. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Pastetten Cornelia Vogelfänger gab sich kämpferisch. "Die Bürger beschweren sich zu Recht, die Betroffenheit ist über die ganze Gemeinde verteilt sehr, sehr stark", sagte sie der SZ. "Wir werden absolut keine Ruhe geben und Nachbesserungen fordern, die Verantwortlichen bekommen richtig viel Spaß mit uns." Die Bürger in Pastetten bräuchten "aktiven und passiven Lärmschutz". Zudem fordert Vogelfänger neue Lärmmessungen. "Seit der Eröffnung sind viele Anwohner ganz stark geschädigt, die vorher überhaupt nichts gehört hatten."

"Man muss jetzt ein politisches Signal senden, damit das Thema aufgegriffen wird", sagte der Bundestagsabgeordnete Lenz der SZ. Die Proteste der Bürger zeigten, dass "Relevanz vorhanden" sei. "Die Politik muss möglichst schnell Lösungen finden - ohne die Verantwortung von Berlin nach München oder München nach Berlin zu schieben-, damit die Situation spürbar verbessert wird."

© SZ vom 29.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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