Lengdorf:Überraschung in Lengdorf

Ein überraschendes Damen-Duell ergab sich bei der Kommunalwahl in Lengdorf. Die Architektin Michele Forstmaier von den Freien Wählern forderte Amtsinhaberin Gerlinde Sigl (CSU) heraus, die seit zwölf Jahren Bürgermeisterin ist. Das Unerwartete geschah: Forstmaier setzte sich durch, obwohl sie bis dahin nicht einmal Gemeinderätin war.

Damit hatten wohl nur wenige gerechnet, dass es die Newcomerin aus dem Stand an die Spitze des Rathauses schaffen würde. Sigl saß allem Anschein nach sicher im Sattel, bei den Kommunalwahlen 2014 hatte sie noch satte 68,5 Prozent der Stimmen geholt. Allerdings galt Sigl als Befürworterin der Isentalautobahn, die die Eröffnung mit den Worten begrüßt hatte: "Schee, dass fertig worn is". Bis zur Kommunalwahl merkten die Lengdorfer, was sie sich damit eingebrockt hatten: Der Lärm der A 94 war beträchtlich, das mag bei der Wahlentscheidung mancher Bürger eine Rolle gespielt haben. Forstmaier schaffte es auf 52,87 Prozent.

Die neue Bürgermeisterin hatte sich auch für Lärmschutz gegen die A 94 im Wahlkampf ausgesprochen, zudem hatte sie auch grüne Themen wie den Klimaschutz betont. Sigl reagierte verdrossen auf das Ergebnis: "Wir leben in einer Demokratie, fertig", lautete ihr Kommentar. Sie wertete das Ergebnis nicht als persönliche Niederlage, sondern die Stimmung sei nun "gegen die CSU".

© SZ vom 29.12.2020 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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