Lengdorf:Landwirte rechnen mit guter Ernte

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Bauernverband, AELF und Landrat Bayerstorfer trafen sich in Gmaind bei Lengdorf zu Fachgesprächen anlässlich der Getreideernte. (Foto: Renate Schmidt)

Nasskalte Witterung im Mai und Juni hat weder Mais noch Winterweizen geschadet. Anbau von Braugerste für Bierproduktion auf historischem Tiefstand

Von Thomas Daller, Lengdorf

Die Landwirte im Landkreis rechnen heuer mit einer guten bis sehr guten Ernte. Mai und Juni waren zwar überdurchschnittlich verregnet und der Mai zu kalt, aber das hat weder Mais noch Winterweizen, den beiden Spitzenreitern im Ackerbau, geschadet. Beim alljährlichen Erntepressetermin, der heuer in Gmaind bei Lengdorf stattfand, hofften die Landwirte auf eine Trockenperiode, damit man die Ernte nun auch einbringen könne.

Zu Beginn der diesjährigen Getreideernte hatte der Kreisverband Erding des Bayerischen Bauernverbandes auf den Betrieb von Bernhard Karrer eingeladen, der Bullenmast, eine Biogasanlage und auf 90 Hektar Ackerbau betreibt. Mit der Abwärme der Biogasanlage wird der Nachbarort Höhenberg sowie die eigene Trocknungsanlage beheizt.

Mit dabei waren auch Vertreter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg-Erding (AELF), Kreisbäuerin Irmgard Posch, BBV-Kreisobmann Jakob Maier und Landrat Martin Bayerstorfer (CSU). Gastgeber Karrer sagte im Hinblick auf die Flutkatastrophe, die Teile Deutschlands verwüstet hatte, er sei froh, dass die Region davon verschont geblieben sei. Ende der Woche werde er mit der Ernte der Wintergerste beginnen und er rechne sowohl bei Mais als auch beim Getreide mit guten Erträgen.

Landrat Bayerstorfer sagte in seinem Grußwort, man müsse das Bewusstsein schärfen, dass Landwirtschaft von der Witterung abhängig sei. Damit solche Starkregenereignisse nicht zu einer riesigen Wassererosion führe, müsse man auch die Böden fachkundig bewirtschaften. Auch deshalb sei er froh darüber, dass die Landwirtschaftsschule in Erding erhalten bleibe. "Wir wirtschaften in der Natur", fügte Kreisobmann Maier hinzu. "In Zukunft wird die Klimaänderung wohl noch drastischer werden." Außerdem müsse die Agrarpolitik für mehr Biodiversität sorgen, man dürfe aber dabei nicht aus den Augen verlieren, dass man in erster Linie Lebensmittel produziere.

Nach Angaben des AELF werden im Landkreis Erding 58 900 Hektar Fläche landwirtschaftlich genutzt. Spitzenreiter im Ackerbau ist mit annähernd gleicher Fläche wie im Vorjahr Mais, der auf 19 363 Hektar angebaut wird. Bei den Getreidearten wird überwiegend Winterweizen angebaut, der auf 11 838 Hektar als Brot- oder Futtergetreide wächst. Den dritten Platz in der Anbaubedeutung belegt mit 3420 Hektar weiterhin die Wintergerste. Bei der für die heimische Bierproduktion notwendigen Sommer- und Braugerste ist dagegen eine auf 810 Hektar gesunkene und historisch niedrige Anbaufläche zu verzeichnen. Hafer erlangt mit 810 Hektar wieder eine höhere Beliebtheit. Insgesamt erreicht der Getreideanbau mit etwa 18 536 Hektar nicht ganz die gleiche Dimension wie der Maisanbau. Das nasse Wetter hat heuer im Juni laut AELF zudem für einen hohen Krankheitsdruck beim Getreide gesorgt.

Beim Rapsanbau ist ein deutlicher Rückgang auf 1444 Hektar zu verzeichnen. Der Trend zur stärkeren Nutzung heimischer Einweißquellen in der Fütterung setzt sich hingegen fort: Der Anbau von Körnerleguminosen nimmt zu. Spitzenreiterin im Landkreis Erding ist mit 751 Hektar die Sojabohne. Demgegenüber ist der Anbau von Ackerbohnen (106 Hektar) und Körnererbsen (64 Hektar) leicht rückläufig.

Der Kartoffelanbau bleibt nach wie vor eine wichtige Ackerkultur in der Region und nimmt 1498 Hektar ein, bei Zuckerrüben erfolgt ein Anbau auf 400 Hektar. Stärkere Bedeutung hat in letzter Zeit der Feldgemüseanbau mit 420 Hektar erlangt, vor allem Karotten und Rote Bete sind hier gefragt. Außerdem wurden heuer im Landkreis auf 6163 Hektar Maßnahmen im Rahmen der ökologischen Vorrangflächen durchgeführt.

© SZ vom 20.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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