Leergut-Mangel:"Schnell zurückbringen"

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Wegen Hitze werden in der Brauerei Schweiger die Flaschen knapp

Von Amelie Hörger, Ebersberg

Wenn man durch die Reihen des Anderl Getränkemarktes in Ebersberg schlendert, merkt man wenig vom Leergutmangel und von Lücken in den Regalen. Hier und da lichten sich die Kistenberge jedoch, eine Sorte ist nur noch in geringen Mengen vorhanden, zum Beispiel die in Markt Schwaben gebraute Marke Schweiger. Nur eine einzige Kiste des Radlers steht im Gang des Getränkemarktes. "Aber da bekommen wir bald nach", verspricht Filialleiter Martin Bachmeier. Auch sonst sieht er die Situation nicht dramatisch. Außer drei Sorten sei alles da, was man bräuchte.

Dennoch geraten einige Bierhersteller wie die Privatbrauerei Schweiger bei diesen heißen Temperaturen gehörig ins Schwitzen, wie Geschäftsführer Erich Schweiger erzählt: "Wir können nie soviel abfüllen, wie wir gerne möchte." Dabei laufen die Maschinen seit langem auf Hochtouren. Jeden Tag in der Früh schauen die Mitarbeiter nach, wie viel Leergut sie heute zur Verfügung haben. Die Flaschen, die den Weg zurück gefunden haben, werden genau abgezählt, und diese Menge würde dann erneut gezapft, so Schweiger. Kein Tropfen mehr. Nicht nur beim Bier ist die Situation kritisch, auch Limonade geht diesen Sommer besonders gut weg. Diese Erfahrung hat auch Bachmeier vom Getränkemarkt gemacht. Wasser, Limo und vor allem Radler seien Kassenschlager.

Neben der oftmals angeführten Flaschenproblematik fehlen vielen Brauhäusern die Träger. In der Brauerei Schweiger kann man darüber nur lachen. Extrem viele Träger hätten sie dieses Jahr gekauft, aber er "kriege sie einfach nicht gefüllt mit Flaschen", sagt Schweiger. Auf ein Wetter wie dieses könne man sich nicht einstellen, schließlich haben sie ohnehin schon mehr Flaschen und Träger als üblich bestellt.

Doch nicht nur beim Verbraucher sieht Erich Schweiger die Schuld für die Flaschenknappheit. Die Glasindustrie habe zu wenig Kapazität, um genügend zu produzieren, und daran werde sich vermutlich auch in den kommenden Jahren nichts ändern. Und so kann der Geschäftsführer nur an seine Kunden appellieren: "Schnell trinken, schnell zurückbringen", lautet seine Bitte.

© SZ vom 09.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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