Langenpreising:Professionelle Hilfe erwünscht

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Langenpreising beschließt einen Gemeindeentwicklungsplan

Von Wolfgang Schmidt, Langenpreising

Die Gemeinde Langenpreising stellt sich den Herausforderungen der Zukunft und nimmt auf diesen Weg professionelle Hilfe mit. Am Dienstagabend beschloss der Gemeinderat mit 10:4 Stimmen, mit dem Amt für ländliche Entwicklung einen Entwicklungsplan für das gesamte Gemeindegebiet zu erstellen. Als ständigen Ansprechpartner zum Sortieren und Einordnen der Ideen wird der Städteplaner Otto Kurz zur Verfügung stehen, der das Projekt von den Anfängen her kennt und bei entsprechender Zusammenarbeit für März 2017 die "abgestimmte Endfassung" eines Konzepts in Aussicht gestellt hat. 46 000 Euro wird die Maßnahme kosten, nach Abzug der Fördermittel verleibt bei der Gemeinde ein Finanzierungsanteil von gut 18 000 Euro.

Das größte Hemmnis hat der Rat auch gleich mit aus der Welt geschafft und den Beschluss revidiert, das wertvollste Grundstück in der Ortsmitte an einen Investor zu verkaufen. Die Abstimmung fiel mit 9:5 Stimmen etwas weniger deutlich aus. Zuvor waren noch einmal die sattsam bekannten Positionen aufeinander geprallt. Stephan Hoynatzky (CSU) verwies auf die große Chance, für relativ kleines Geld etwas Großes auf die Beine stellen zu können. Andere wie Josef Buchner (FW Zustorf) zweifelten den Wert einer fünfstelligen Ausgabe an, die uns "in zwei Jahren nicht einmal einen Radweg bringt".

Die Notwendigkeit, das Unterwirtsgrundstück als Faustpfand für eine attraktive Entwicklung in Gemeindebesitz zu halten, hatte Helmut Empl (CSU) auf den Punkt gebracht. Empl sagte, wenn das Gremium jetzt den alten Beschluss nicht kippe, dann hätte man sich die vorherige Abstimmung zum Gemeindeentwicklungsprogramm auch sparen können. Ganz klar sagte Empl aber auch, was er sich von der professionellen Hilfe erwartet: Man müsse weg vom Ungefähren. Es müssten klare Zahlen auf den Tisch und zwar "schwarz auf weißem Papier mit einem Finanzierungskonzept". Vergebens hatte Andreas Steiner (SPD) dafür plädiert, den Beschluss solange ruhen zu lassen, bis man tatsächlich wisse, was bei den Untersuchungen rauskomme. Und Max Danner (FWG) wies darauf hin, dass mit der Herausnahme des Verkaufswerts des Unterwirtsgrundstücks aus dem Haushalt der Gemeinde ein Batzen Geld fehle. Weiter solle man bedenken, dass die Belastung durch die Schule noch hinzukomme. Danners Beitrag kommentierte Bürgermeister Peter Deimel (FWG) mit der Bemerkung, Langenpreising sei doch wohl nicht die einzige Gemeinde, die eine Schule baue.

Das Schulprojekt hat aber Auswirkungen auf den Zeitplan. Wie dem Dritten Bürgermeister Leo Melerowitz (CSU) ging es vielen im Gremium. Sein Kopf jedenfalls sei voll mit dem Schulneubau. Deshalb will man sich mit dem Start des Dorfentwicklungskonzepts Zeit zumindest bis Herbst Zeit lassen. Bis dahin sollen die Grundentscheidungen zur Schule gefallen sein.

Positive Beispiele, dass das ehrgeizige Unterfangen gelingen kann, gibt es sogar in unmittelbarer Nähe. Fraunberg, sagte der Zweite Bürgermeister Sepp Strasser (FWG), habe vor zehn Jahren mit dem Projekt Gemeindeentwicklung angefangen und "erntet jetzt die Früchte".

© SZ vom 03.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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